Dr. med. vet. Kristine Hucke, prakt. Tierärztin
Dotzheimer Str. 135a, 65197 Wiesbaden
Telefon: 0611 / 48908
 

 

Motorradtour Herbst 2006

Ardennen

Tag 3: Sauertal - Vianden - Ourtal - Dasburg - Darleiden - Burg Reuland - Ouren - Clervaux - Wiltz - Lac de la Haute Sure - Esch sur Sure - Sauertal - Ettelbruck - Diekirch - Bollendorf

Sonntag, mit skeptischen Blick gehe ich ans Fenster, die Wetter-Vorhersagen waren doch nicht erbauend, aber ich bin schon mit dem von oben trockenen Aussichten zufrieden. Um 10.00 Uhr starten wir in den herbstlichen Tag. Die Strasse zeigt im Wald noch die letzten Spuren des Regens in der Nacht, vorsichtig fahre ich die ersten Kilometer, sind nicht nur die Bitumenflächen sondern auch Laub, Erdklumpen der landwirtschaftlichen Fahrzeuge und hier auch besonders die herab gefallenen und von den Autos zerquetschten Kastanien zu beachten.

 
Ich folge der Sauer auf der deutschen Seite, na ja, die kleine gepflasterte Brücke nach Luxemburg musste ich dann doch mal schnell hinüber und wieder herüber, Schengen und EU machen es ja möglich, so geht es vorbei an vielen landwirtschaftlichen Gehöften mit überwiegend glücklichen Kühen auf den Weiden, den Kuhfladen dieser glücklichen Kühe auf der Strasse, wenn sie zum Melken in den Stall getrieben werden (ganz anders als all die armen unterfränkischen Milchkühe, die angebunden in erbärmlichen Ställen dahinvegetieren müssen!) und dem langsam aufsteigenden Morgendunst des Flusstals.

Grenzübergang

   

Vianden

Mein nächstes Ziel ist Vianden. Und schon von der Brücke über der Our, der wir jetzt folgen, sehe ich das imposante Gemäuer auf dem Berg, rund 1000 Jahre (!) wurde an ihr gebaut, sie zählt heute zu den bedeutendsten Baudenkmälern Europas. Ich parke und wandere zur Burg hinauf, den Eintritt für 5,50 E erspare ich mir aber dann, ich möchte Motorrad fahren und es zeigt sich so langsam die Sonne über den Wolken, also keine Zeit für Burgbesichtigungen. Kurz die Kurven der gut ausgebauten Strasse den Mont St. Nicolas hinauf, dann aber wieder umkehren und hinab in den Ort und weiter das Tal der Our entlang, zunächst am Pumpenspeicherwerk mit den an der Strasse ausgestellten Turbinen und weiter dem kleinen Fluss entgegen.
   

Die Sonne lacht vom Himmel, die Strasse ist trocken, menschenleer und mit schönen Kurven ausgestattet, die Kühe liegen zum Widerkauen auf der Weide (bis auf die zwei ausgebüxten, die lagen neben der Weide in der frischen Saat),  die Our plätschert vor sich hin.... herrlich!

Eine Umleitung zwingt mich hinter Hösingen aus dem Tal hinaus und die Eigenarten der Ardennen kommen zum Vorschein. Gleich geht es bergauf in unzähligen Kurven auf das grüne Hochplateau und kurz danach wieder genauso bergab ins nächste Tal.

In Dasburg wechsele ich wieder die Landesgrenze, hat mich doch das Prospekt des Orchidariums in Darleiden neugierig gemacht. Ein Pflanzenparadies, unzählige Orchideen und ein Alpengarten arten hier auf die Besucher. Doch leider habe ich das Prospekt nicht ausgiebig genug studiert, ich bin eine Stunde vor der Öffnungszeit da, und eine Stunde warten will ich an diesem schönen Tag auch nicht. Vielleicht noch einmal auf dem Rückweg..

 

Ourtal

   

Europadenkmal

Zunächst ein Schlenker nach Belgien, nach Burg-Reuland, über Irrhausen, Leidenborn, Lützkampen geht es über die (fast) unsichtbare Grenze nach Belgien. Wieder ein Chateau, nee, keine Lust darauf, es macht viel mehr Spass der hier noch sehr schmalen Our nach Luxemburg zu folgen, also weiter nach Ouren.

Einen Kaffee in der Sonne sitzend geniessen und weiter zum Europadenkmal. Hier begegnen mir die meisten Motorradfahrer des Tages.

Ich kreuze die E421 auf der Hochebene, es geht wieder hinab und ich folge der Clerve das Tal hinab nach Clervaux und weiter nach Wiltz. Schnell ist die 25 nach Nothum und die kleine Strasse nach Kandorf gefunden. Wieder geht es hinab in ein Tal und dann umrunde ich die zahllosen kleinen Seitenarme bzw Biegungen des Sure-Stausees.

   

Wieder geht es hinauf auf eine Hochebene und gleich darauf wieder hinab in das nächste Tal... und irgendwann bin ich in Esch sur Sure gelandet.

Kurzer Blick in die Stadt, dann der Umleitung folgen und wieder den richtigen Weg finden ins nächste Tal: das Tal der Sauer.

Wieder wechseln Waldstücke und Talpassagen ab, Kurve an Kurve geht es entlang des hier noch schmalen Flusses, der in Bollendorf dreimal so breit ist, auch gefüttert von der einmündenden Our, die ich am Morgen hinauf folgte.

 

Sauertal

   

Zwischen Ettelbruck und Diekirchen endet das Kurvengeschlängel und ich fahre gemütlich auf der 10 zum Hotel zurück, die kleine gepflasterte Brücke von heute morgen, die wird jetzt unsere Rückkehr nach Deutschland. Wieder regnete es am Abend, nach unserer Heimkehr!

 

    © 2000 - 2010 Text und Bilder: Dr. med. vet. Kristine Hucke, Wiesbaden