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Motorradtour Herbst
2006
Ardennen
Tag 3: Sauertal - Vianden - Ourtal -
Dasburg - Darleiden - Burg Reuland - Ouren - Clervaux - Wiltz - Lac de la Haute
Sure - Esch sur Sure - Sauertal - Ettelbruck - Diekirch - Bollendorf
Sonntag, mit skeptischen Blick
gehe ich ans Fenster, die Wetter-Vorhersagen waren doch nicht erbauend, aber ich
bin schon mit dem von oben trockenen Aussichten zufrieden. Um 10.00 Uhr starten
wir in den herbstlichen Tag. Die Strasse zeigt im Wald noch die letzten Spuren
des Regens in der Nacht, vorsichtig fahre ich die ersten Kilometer, sind nicht
nur die Bitumenflächen sondern auch Laub, Erdklumpen der landwirtschaftlichen
Fahrzeuge und hier auch besonders die herab gefallenen und von den Autos
zerquetschten Kastanien zu beachten.
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Ich folge der Sauer auf
der deutschen Seite, na ja, die kleine gepflasterte Brücke nach Luxemburg
musste ich dann doch mal schnell hinüber und wieder herüber, Schengen und
EU machen es ja möglich, so geht es vorbei an vielen landwirtschaftlichen
Gehöften mit überwiegend glücklichen Kühen auf den Weiden, den Kuhfladen
dieser glücklichen Kühe auf der Strasse, wenn sie zum Melken in den Stall
getrieben werden (ganz anders als all die armen unterfränkischen
Milchkühe, die angebunden in erbärmlichen Ställen dahinvegetieren müssen!)
und dem langsam aufsteigenden Morgendunst des Flusstals. |

Grenzübergang |
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Vianden |
Mein nächstes Ziel ist Vianden. Und schon von der Brücke über der Our,
der wir jetzt folgen, sehe ich das imposante Gemäuer auf dem Berg, rund 1000
Jahre (!) wurde an ihr gebaut, sie zählt heute zu den bedeutendsten
Baudenkmälern Europas. Ich parke und wandere zur Burg hinauf, den Eintritt für
5,50 E erspare ich mir aber dann, ich möchte Motorrad fahren und es zeigt sich
so langsam die Sonne über den Wolken, also keine Zeit für Burgbesichtigungen.
Kurz die Kurven der gut ausgebauten Strasse den Mont St. Nicolas hinauf, dann
aber wieder umkehren und hinab in den Ort und weiter das Tal der Our entlang,
zunächst am Pumpenspeicherwerk mit den an der Strasse ausgestellten Turbinen und
weiter dem kleinen Fluss entgegen. |
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Die Sonne lacht vom Himmel,
die Strasse ist trocken, menschenleer und mit schönen Kurven ausgestattet, die
Kühe liegen zum Widerkauen auf der Weide (bis auf die zwei ausgebüxten, die
lagen neben der Weide in der frischen Saat), die Our plätschert vor sich
hin.... herrlich!
Eine Umleitung zwingt mich
hinter Hösingen aus dem Tal hinaus und die Eigenarten der Ardennen kommen zum
Vorschein. Gleich geht es bergauf in unzähligen Kurven auf das grüne Hochplateau
und kurz danach wieder genauso bergab ins nächste Tal.
In Dasburg wechsele ich
wieder die Landesgrenze, hat mich doch das Prospekt des Orchidariums in
Darleiden neugierig gemacht. Ein Pflanzenparadies, unzählige Orchideen und ein
Alpengarten arten hier auf die Besucher. Doch leider habe ich das Prospekt nicht
ausgiebig genug studiert, ich bin eine Stunde vor der Öffnungszeit da, und eine
Stunde warten will ich an diesem schönen Tag auch nicht. Vielleicht noch einmal auf
dem Rückweg..
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Ourtal |
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Europadenkmal |
Zunächst ein Schlenker nach Belgien, nach Burg-Reuland, über
Irrhausen, Leidenborn, Lützkampen geht es über die (fast) unsichtbare Grenze
nach Belgien. Wieder ein Chateau, nee, keine Lust darauf, es macht viel mehr
Spass der hier noch sehr schmalen Our nach Luxemburg zu folgen, also weiter nach
Ouren.
Einen Kaffee in der Sonne sitzend geniessen und weiter zum Europadenkmal.
Hier begegnen mir die meisten Motorradfahrer des Tages.
Ich kreuze die E421 auf
der Hochebene, es geht wieder hinab und ich folge der Clerve das Tal hinab nach
Clervaux und weiter nach Wiltz. Schnell ist die 25 nach Nothum und die kleine
Strasse nach Kandorf gefunden. Wieder geht es hinab in ein Tal und dann umrunde
ich die zahllosen kleinen Seitenarme bzw Biegungen des Sure-Stausees.
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Wieder
geht es hinauf auf eine Hochebene und gleich darauf wieder hinab in das nächste
Tal... und irgendwann bin ich in Esch sur Sure gelandet.
Kurzer Blick in die
Stadt, dann der Umleitung folgen und wieder den richtigen Weg finden ins nächste
Tal: das Tal der Sauer.
Wieder wechseln Waldstücke und Talpassagen ab, Kurve an
Kurve geht es entlang des hier noch schmalen Flusses, der in Bollendorf dreimal
so breit ist, auch gefüttert von der einmündenden Our, die ich am Morgen hinauf
folgte.
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Sauertal |
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Zwischen Ettelbruck und Diekirchen endet das Kurvengeschlängel und ich
fahre gemütlich auf der 10 zum Hotel zurück, die kleine gepflasterte Brücke von
heute morgen, die wird jetzt unsere Rückkehr nach Deutschland. Wieder regnete es
am Abend, nach unserer Heimkehr!
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