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Motorradtour Herbst
2006
Ardennen
Tag 4: Bastogne - Bertogne - La Roche
- Rochefort - Wellin - Redu - St. Hubert - Martelange
Bastogne -Marktplatz |
Montag, wieder hat es am
Abend geregnet, wieder sind die Prognosen des Tages vorsichtig.
Trotzdem, wenn ich schon hier bin, dann
möchte ich auch die belgischen Ardennen erleben.
Also wieder früh aufstehen, Sunny
bringt mich direkten Weges über Ettelbruck gen Belgien.
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Die ersten Eindrücke von
Belgien: grüne Wiesen, mit Buschwerk und zum Teil mit Mauern abgegrenzt,
weisse Punkte auf den Weiden. Es erinnert mich an Irland.
Nur die Tiere sind hier größer, es
sind Kühe auf den Weiden, in Irland sind es überwiegend Schafe.
Ich komme nach Bastogne auf den
Marktplatz und wieder erinnert es mich an Irland, diesmal an Nordirland
mit den kleinen bunten Häusern an der Strasse direkt an der Grenze zu
Irland, die Grenzstadt Belleek, siehe
hier. |
Briefkasten |
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Eines der vielen
Erinnerungen an die Ardennenschlachten |
Was schon in Luxemburg
manchmal kniffelig war, ist in Belgien eine Schwierigkeitsstufe höher
angesiedelt, die Strassen- Beschilderung.
Bevor ich mich dagegen wehren kann,
bleibt mir nur die Wahl zwischen Arlon im Süden (da will ich überhaupt
nicht hin) und Marche im Nordwesten der Schnellstrasse N4. Wenden geht
nicht, also das kleinere Übel, gen Norden und die nächste wieder abbiegen.
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Auf kleinen Strassen,
zum Teil ohne Beschilderung, zum Teil mit unbekannten Ortsnamen schlängele
ich mich über Mande St-Etienne und Champs auf meine ursprüngliche Route
über Bertogne nach La Roche.
Kurze Bewunderung der Burg vom Hang
aus, kleiner Rundgang durch die Stadt, dann weiter auf der 883 und 888,
die Strassen sind in einem guten Zustand, der Herbstwind spielt auf den
Höhen mit uns, so geht es munter dahin.
Halt! Da war wieder so eine
hinterhältige Abzweigung, im letzten Moment nach den Hinweis nach
Lignieres entdeckt. Und wieder durch das Dörfchen ohne sinnvolle
Wegbeschreibung, geht die Hauptstrasse nach rechts ab oder ist das nur ein
Feldweg? Nun bei uns wäre es nur ein Feldweg gewesen, aber es war dann
doch die richtige Strasse nach Bande, über die N4 hinüber nach Grone
(dieses kleine 5 Häuser-Örtchen ist ausgeschildert, Nassogne leider nicht)
und weiter über Forrieres nach Rochefort.
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La Roche |
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Redu |
Wieder eine Burg, die
bestaunt werden kann, aber mein Hunger macht sich auch bemerkbar. Ich bin
in Belgien, also ab zur Frittenbude an der Lesse-Brücke.
Auch die "petit" Portion ist groß
genug um meinen Hunger zu stillen, die Brochette de l'Ardenne schmecken
auch köstlich. So gestärkt geht es weiter durch das Tal der Grotten, nach
Han sur Lesse. Die Stadt zeigt ihre Touristenprägung, ist aber heute fast
menschenleer.
So komme ich nach Wellin und weiter
geht es nach Daverdisse. Wieder so ein verdeckter Wegweiser, aber durch
das Kartenstudium bin ich jetzt schon darauf gefasst und erkenne die
Abzweigung. |
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In Daverdisse ist dann
schon die Bücherstadt Redu ausgeschildert, ohne die Schilder wäre ich wohl
umgekehrt, denn es geht auf kleinen Strässchen und Waldwegen in ein
einsames Tal, über eine alte Brücke wieder hinauf und wieder hinab und
irgendwann bin ich in Redu.
Tja, wer denkt hier sammelt sich der
herbstliche Belgientourismus irrt, alles ausgestorben. Die vielen Tische
und Stühle der Gartenlokale erinnern an den Sommer, doch jetzt ist Herbst,
nur drei Antiquariate haben geöffnet. Ich schlendere durch den Ort, doch
dann ruft Sunny wieder zum Aufsitzen. Die Heimreise beginnt.
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Redu -Gehöft |
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Redu - Altes Forsthaus |
Über Massig und Libin
nach St-Hubert, kein Problem. In St-Hubert verlässt mich wieder mein
Navigationsglück, die N848 ist am Kreisel nicht ausgeschildert, Toute
Directiones geradeaus, und schwupps bin ich wieder auf einer N, diesmal
der N89 nach Norden, gen Süden nach Libramont wollte ich ja nicht. Nach 5
km gibt es endlich eine Abzweigung und ich fahre zurück in die Stadt.
Studiere am Kreisel die vielen Städtenamen, finde aber nichts passendes
und wähle nach der Himmelsrichtung. Nach 10 km bestätigt sich meine
Auswahl, die folgende Kreuzung hilft mir zu navigieren und es geht
problem- und umweglos über Morbet, Fauvillers und Martelange zurück nach
Luxemburg. Genug gekurvt, ich wähle die schnellste Verbindung nach
Ettelbruck und Diekirch, in letzterem beginnt es langsam zu nieseln und so
kommen wir noch vor dem großen Regen zurück. |
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Der Dienstag ist schnell
erzählt. Es regnet die ganze Nacht, ab dem Morgengrauen höre ich die Tropfen
gegen das Fenster schlagen. Also streiche ich die Heimtour über die Eifel
entlang des Kylltales und dem wallenden Born, setze mich um 9.00 auf mein
Motorrad und kann in Wiesbaden nach 2 1/2 Stunden Fahrt berichten:
- Meine Goretex-Motorradkleidung ist
wasserdicht!
- Ich komme innen trocken, aber aussen
tropfend nass an. Auch eine interessante Erfahrung!
Fazit: Eine sehr schöne
Herbsttour, die alle Launen des Herbstes enthalten hatte und vortrefflich die
Natur bewundern lies: Sonne, Morgendunst, Herbstlaub auf den Bäumen, Kastanien,
Wolken ziehen, Herbstwinde und auch der Herbstregen - eine schöne Tour zum
Abschluss der Motorradreisen des Jahres 2006
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