Dr. med. vet. Kristine Hucke, prakt. Tierärztin
Dotzheimer Str. 135a, 65197 Wiesbaden
Telefon: 0611 / 48908
 

 

Motorradtour Herbst 2006

Ardennen

Tag 4: Bastogne - Bertogne - La Roche - Rochefort - Wellin - Redu - St. Hubert - Martelange

Bastogne -Marktplatz

Montag, wieder hat es am Abend geregnet, wieder sind die Prognosen des Tages vorsichtig.

Trotzdem, wenn ich schon hier bin, dann möchte ich auch die belgischen Ardennen erleben.

Also wieder früh aufstehen, Sunny bringt mich direkten Weges über Ettelbruck gen Belgien.

 

   
Die ersten Eindrücke von Belgien: grüne Wiesen, mit Buschwerk und zum Teil mit Mauern abgegrenzt, weisse Punkte auf den Weiden. Es erinnert mich an Irland.

Nur die Tiere sind hier größer, es sind Kühe auf den Weiden, in Irland sind es überwiegend Schafe.

Ich komme nach Bastogne auf den Marktplatz und wieder erinnert es mich an Irland, diesmal an Nordirland mit den kleinen bunten Häusern an der Strasse direkt an der Grenze zu Irland, die Grenzstadt Belleek, siehe hier.

Briefkasten

   

Eines der vielen Erinnerungen an die Ardennenschlachten

Was schon in Luxemburg manchmal kniffelig war, ist in Belgien eine Schwierigkeitsstufe höher angesiedelt, die Strassen- Beschilderung.

Bevor ich mich dagegen wehren kann, bleibt mir nur die Wahl zwischen Arlon im Süden (da will ich überhaupt nicht hin) und Marche im Nordwesten der Schnellstrasse N4. Wenden geht nicht, also das kleinere Übel, gen Norden und die nächste wieder abbiegen.

   
Auf kleinen Strassen, zum Teil ohne Beschilderung, zum Teil mit unbekannten Ortsnamen schlängele ich mich über Mande St-Etienne und Champs auf meine ursprüngliche Route über Bertogne nach La Roche.

Kurze Bewunderung der Burg vom Hang aus, kleiner Rundgang durch die Stadt, dann weiter auf der 883 und 888, die Strassen sind in einem guten Zustand, der Herbstwind spielt auf den Höhen mit uns, so geht es munter dahin.

Halt! Da war wieder so eine hinterhältige Abzweigung, im letzten Moment nach den Hinweis nach Lignieres entdeckt. Und wieder durch das Dörfchen ohne sinnvolle Wegbeschreibung, geht die Hauptstrasse nach rechts ab oder ist das nur ein Feldweg? Nun bei uns wäre es nur ein Feldweg gewesen, aber es war dann doch die richtige Strasse nach Bande, über die N4 hinüber nach Grone (dieses kleine 5 Häuser-Örtchen ist ausgeschildert, Nassogne leider nicht) und weiter über Forrieres nach Rochefort.

 

La Roche

   

Redu

Wieder eine Burg, die bestaunt werden kann, aber mein Hunger macht sich auch bemerkbar. Ich bin in Belgien, also ab zur Frittenbude an der Lesse-Brücke.

Auch die "petit" Portion ist groß genug um meinen Hunger zu stillen, die Brochette de l'Ardenne schmecken auch köstlich. So gestärkt geht es weiter durch das Tal der Grotten, nach Han sur Lesse. Die Stadt zeigt ihre Touristenprägung, ist aber heute fast menschenleer.

So komme ich nach Wellin und weiter geht es nach Daverdisse. Wieder so ein verdeckter Wegweiser, aber durch das Kartenstudium bin ich jetzt schon darauf gefasst und erkenne die Abzweigung. 

   
In Daverdisse ist dann schon die Bücherstadt Redu ausgeschildert, ohne die Schilder wäre ich wohl umgekehrt, denn es geht auf kleinen Strässchen und Waldwegen in ein einsames Tal, über eine alte Brücke wieder hinauf und wieder hinab und irgendwann bin ich in Redu.

Tja, wer denkt hier sammelt sich der herbstliche Belgientourismus irrt, alles ausgestorben. Die vielen Tische und Stühle der Gartenlokale erinnern an den Sommer, doch jetzt ist Herbst, nur drei Antiquariate haben geöffnet. Ich schlendere durch den Ort, doch dann ruft Sunny wieder zum Aufsitzen. Die Heimreise beginnt.

Redu -Gehöft

   

Redu - Altes Forsthaus

Über Massig und Libin nach St-Hubert, kein Problem. In St-Hubert verlässt mich wieder mein Navigationsglück, die N848 ist am Kreisel nicht ausgeschildert, Toute Directiones geradeaus, und schwupps bin ich wieder auf einer N, diesmal der N89 nach Norden, gen Süden nach Libramont wollte ich ja nicht. Nach 5 km gibt es endlich eine Abzweigung und ich fahre zurück in die Stadt.  Studiere am Kreisel die vielen Städtenamen, finde aber nichts passendes und wähle nach der Himmelsrichtung. Nach 10 km bestätigt sich meine Auswahl, die folgende Kreuzung hilft mir zu navigieren und es geht problem- und umweglos über Morbet, Fauvillers und Martelange zurück nach Luxemburg. Genug gekurvt, ich wähle die schnellste Verbindung nach Ettelbruck und Diekirch, in letzterem beginnt es langsam zu nieseln und so kommen wir noch vor dem großen Regen zurück.
   

Der Dienstag ist schnell erzählt. Es regnet die ganze Nacht, ab dem Morgengrauen höre ich die Tropfen gegen das Fenster schlagen. Also streiche ich die Heimtour über die Eifel entlang des Kylltales und dem wallenden Born, setze mich um 9.00 auf mein Motorrad und kann in Wiesbaden nach 2 1/2 Stunden Fahrt berichten:

Meine Goretex-Motorradkleidung ist wasserdicht!
Ich komme innen trocken, aber aussen tropfend nass an. Auch eine interessante Erfahrung!

Fazit: Eine sehr schöne Herbsttour, die alle Launen des Herbstes enthalten hatte und vortrefflich die Natur bewundern lies: Sonne, Morgendunst, Herbstlaub auf den Bäumen, Kastanien, Wolken ziehen, Herbstwinde und auch der Herbstregen - eine schöne Tour zum Abschluss der Motorradreisen des Jahres 2006

 

 © 2000 - 2010 Text und Bilder: Dr. med. vet. Kristine Hucke, Wiesbaden