Dr. med. vet. Kristine Hucke, prakt. Tierärztin
Dotzheimer Str. 135a, 65197 Wiesbaden
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Motorradtour Sommer 2006

Trentino

Tag 1+ 2: Amerang - Sterzing - Penser Joch - Bozen - Passo di Lavazze
- Passo Manghen - Levico Terme

Endlich Urlaub für 2006, die Norwegeneindrücke sind schon 9 Monate vorbei, diesmal geht es wieder in den Süden: Trentino !

 
Zunächst gibt es eine flotte Fahrt durch Bayern, wir sind in der Nähe des Chiemsees mit Motorradfahrern des BofCom verabredet zum „Fichtreffen“.  Über der Holzkohle gegrillter Fisch auf einem kleinen Holzstab aufgespiesst, hmm lecker!  Leider dämpft das Wetter allen Teilnehmern die Vorfreude auf die Touren am nächsten Tag, viel Regen ist angesagt und schon  in der Nacht beginnt es wieder zu regnen!

 

 

Am Brombachsee

   

So packen wir am frühen Morgen unser Zelt zusammen, Regenkleidung ja / nein, die oft gestellte Frage bei solchem Wetter, wir sagen zunächst „Nein“, verabschieden uns von den anderen und starten in Amerang. Bereits in Rosenheim beginnt es zu nieseln und schon kurz hinter dem Rosenheimer Dreieck wird der Regen stärker, also doch hinein in die Regenkluft. Die deutsche Autobahn schwimmt, auf der entgegenkommenden Seite stehen Autos und Motorradfahrer in kilometerlangen Baustellenstaus, trotz schlechter Sicht kommen wir voran. Bereits in Kufstein lässt der Regen nach, kurz danach verstauen wir die Regenkombis wieder, am Brenner begrüßt uns schon die Sonne. Den ersten italienischen Cappuccino geniessen wir in Sterzing in der Sonne sitzend. Dann geht es rechts  das Penser Joch hinauf. Wenige Motorräder kommen mir entgegen, die ersten Kurven über dem Eisacktal werden zum Genuss. Doch die Ernüchterung folgt, an diesem Freitag nach Himmelfahrt sind noch viele Vatertagstourer in den Dolomiten unterwegs und so staune ich nicht schlecht am Penser Haus den total überfüllten Parkplatz mit hunderten von Motorrädern zu sehen. Das konnte ich aus meiner Südtiroler Wanderzeit noch als ruhiges Eckchen, nur heute ist wohl alles fest in Zweiräder-Hand! Also nichts wie weiter, hier möchte ich meinen ersten Urlaubstag im Getümmel eigentlich nicht beginnen. Schon bei der Abfahrt spüre ich die zum Teil waghalsigen Fahrmanöver der anderen Motorradfahrer, ziemlich rücksichtslos wird geschnitten und ausgebremst um nur den Anschluss zum Hinterrad des Kollegen nicht zu verpassen oder als Bremser bezeichnet zu werden. Ach, ihr armen Alpen, was machen die Raser aus euch!

 
   

Passo di Lavazze

Im Sarntal bei einer kleinen Brotzeit beobachten wir das geschäftige Treiben der Zweiradfahrer die das Joch hinauf- oder herunterkommen. Nach einem kurzen Mittagsschläfchen am Bachlauf folgen wir weiter dem Sarntal hinab nach Bozen, weiter durch das Eggental und den Passo di Lavazze hinauf. Hier am kleinen See ist es ruhig, 3 Motorradfahrer liegen auf der Wiese, zwei weitere machen eine kurze Rast an ihren Motorrädern. Drei PKW’s parken auf dem großen Parkplatz des Wintersportzentrums. Endlich Ruhe! Denkste! Schon hört man die nächsten Motorräder heranpreschen, die Motoren jaulen die letzten Kurven hinauf, kurzer Gruss und auf der anderen Seite wieder hinabgestürzt. Die immer größere Kluft zwischen Naturfreunde, Wanderer und Bewohner auf der einen Seite und rasenden Motorradfahrer auf der anderen Seite kann hier kaum deutlicher sein! Wir steigen wieder auf, steht doch noch ein weiterer kleiner Pass auf unserer Tourplanung.
   

Hinter Cavalese geht es die Nordrampe des Passo Manghen hinauf. Die Strasse ist überwiegend einspurig mit minimalem Randstreifen und in Fahrtrichtung rechts abfallendem steilem Waldstück. Also Gas weg und langsam fahren. Doch wer denkt, die entgegenkommenden Motorradfahrer sehen dies genauso, der irrt leider. Wieder kommen mir diese Gruppen von knieschleifenden Motorradfahrern, rennstreckenmässig Vorderrad im Auspuff des Vordermanns entgegen, überwiegend die Kurven schneidend, und was mich am meisten ärgert, noch nicht mal der Versuch den Fehler zu korrigieren und die Maschine aufrichtend, nein, es wird einfach weiter hemmungslos die Entgegenkommenden geschnitten und gefährdet. Teilweise überlegte ich schon auf der linken Seite der Strasse zu fahren, da war deutlich mehr Platz. Sorry, aber so macht Motorradfahren für mich keinen Spass. Ich werde die Dolomiten und besonders dieses Wochenende demnächst meiden! Die Abfahrt ist bedeutend angenehmer, dieser Teil gehört wohl nicht mehr zum Nachmittagsprogramm der in den Dolomiten übernachtenden Kurzzeiturlauber. Und so habe ich dann doch noch meinen Spass an Natur und Kurven hinab nach Torcegno und dann weiter nach Levico Terme, unserem ersten Urlaubsziel.

 

 

 

    © 2000 - 2010 Text und Bilder: Dr. med. vet. Kristine Hucke, Wiesbaden