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Erste Hilfe bei Hund und Katze

Teil 2: Notfälle - Organsysteme

15. Geschlechtsorgane

15.1 Gebärmutterentzündung (Pyometra)

Bei der Hündin ist der blutige Ausfluß während der Läufigkeit von dem blutig-eitrigen Ausfluß der Gebärmutterentzündung zu unterscheiden.

Ursache: Hauptsächlich 4-8 Wochen nach einer Läufigkeit.
Während der Läufigkeit können Bakterien durch den geöffneten Muttermund in die Gebärmutter aufsteigen.

Symptome: Öffnet sich der Muttermund, sieht man eitrig-blutigen oder auch schokoladenfarbigen Ausfluß, der z.T. stark fadenziehend ist.
Bei geschlossenem Muttermund ist dieser Ausfluß nicht sichtbar.
Weitere mögliche Symptome: Polydipsie, Zunahme des Bauchumfanges (das Tier erscheint tragend), gestörtes Allgemeinbefinden, evt. Erbrechen.

Die Gebärmutterwand, die normalerweise max. bleistiftstark ist, und im erkrankten Zustand bis zu armdick werden kann, ist in diesem Zustand papierdünn.

  • Es sollten keine eigenen Behandlungsversuche gestartet werden, sondern das Tier bald einem Tierarzt zur Bestätigung des Verdachtes und entsprechenden Therapie aufgesucht werden.

15.2 Scheinträchtigkeit

Eine Erkrankung mit psychisch und physischen Veränderungen.

Ursache: Hormonstörungen, meist 4 - 9 Wochen nach einer Läufigkeit.

Symptome: Das Gesäuge schwillt an, es kann eine unterschiedlich starke Milchsekretion entstehen.
Dem Besitzer fällt besonders die Wesensveränderungen auf : Unruhe, Reizbarkeit oder Anhänglichkeit, Nestbau, Herumtragen von Spielsachen, Hüten von Gegenständen. Dabei kann es auch zum ausgeprägten Verteidigen gegenüber dem Tierbesitzer kommen.

  • Bei leichten Fällen kann das Tier leicht durch ablenkende Maßnahmen behandelt werden: Lange Spaziergänge, Entfernen aller Spielsachen, Reduzierung der Fütterung um die Milchsekretion zu unterdrücken.

15.3 Hodenentzündung (Orchitis)

Ursache: Bakterielle Erkrankungen, z.T nach Verletzungen.

Symptome: Einseitige oder beidseitige Vergrößerung und Verhärtung des Hoden. Beim Abtasten ist bei den meisten Fällen eine erhöhte Schmerzhaftigkeit festzustellen.

  • Da bei dieser Erkrankung die Bakterien schnell über die Blutbahn im gesamten Körper verteilt werden können und somit eine schwere Allgemeinbefinden hervorrufen können bzw. der Erreger durch Deckinfektionen zu Fruchtbarkeitsstörungen der Hündin führen kann, sollte der Rüde einem Tierarzt vorgestellt werden.

15.4 Vorhautentzündung (Präputialkatarrh)

Oft wiederkehrende Erkrankung der Vorhaut.

Ursache: Bakterielle Besiedelung.

Symptome: Gelblich-grüner Ausfluß, der aus der Präputialöffnung tropft, z.T. das Fell in diesem Bereich verklebt.
Das Allgemeinbefinden des Tieres ist nicht gestört, manchmal fällt das gesteigerte Putzverhalten des Tieres in diesem Bereich auf.

  • Regelmäßige hygienische Maßnahmen wie Waschungen oder Spülungen können diese Symptome verhindern.
  • Eine völliges Verschwinden der Sekretbildung kann in der Regel nur durch eine Kastration erreicht werden.

15.5 Abschnürung des ausgeschachteten Penis durch eine zu enge Vorhaut (Paraphimose)

Ursache: Der Penis kann nicht mehr zurückgleiten.

Symptome: Durch diese Abschnürung staut sich das Blut, es kommt zu einer deutlichen Vergrößerung.

  • Da bei längerem Bestehen Durchblutungsstörungen und dadurch Gewebszerstörungen eintreten können, sollte durch feuchtkalte Kompressen ein Abschwellen des Penis versucht werden und das Tier zur weiteren Behandlung einem Tierarzt vorgestellt werden.

Wir verweisen nochmals auf die Hinweise in den EH - Anmerkungen

weiter im Teil 2:.....   5  6  [7]   8  9 

 

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