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Motorradtour
2005
Slowenien
- Sterzing - Brixen - Plose -
Peitlerkofel - Würzjoch - Furkel-Sattel - Pustertal -
- Innichen - Lesachtal -
Nassfeld - Pontebba -Kransja Gora - Bled
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Am
nächsten Morgen werden wir von kreischenden Maschinengeräuschen geweckt.
Es ist Montag, 7.00 Uhr, klarer Himmel und unser Zelt steht auf dem
Campingplatz 100 Meter neben einem Sägewerk. Also genügend Gründe doch
bald aufzustehen und unseren Weg nach Slowenien fortzusetzen. Den direkten
Weg über die Bundesstrasse 49 wollen wir nicht nehmen, so führt uns der
Weg nach Brixen und von dort hinauf Richtung Plose. Wir folgen der
kleinen, gut ausgebauten Plose - Strasse über St. Andrea, St.Georg,
treffen auf die kleine Landstrasse aus dem Vilnößtal und nun erinnere ich
mich wieder an manche Kurven und Landschaftsteile.
Hier auf dem Halsl waren wir schon
einmal, mit einer Wandergruppe vom Ritten in einigen Fahrzeugen hinüber
zum Peitlerkofer gekommen um diesen zu erobern und zu umrunden. Ich
erinnere mich noch an die rasante Autofahrt, immer dicht hinter unserem
Gastwirt bleibend, nur so habe ich damals das Tempo auf der einspurigen
Strasse mithalten können. Hat mein Wirt nicht gebremst, konnte da auch
kein Gegenverkehr sein! Heute ist es anders, ich geniesse die Fahrt mit
meinem Motorrad, bin aber doch auf mögliche Hindernisse und Gegenverkehr
vorbereitet. |
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Blick zur
Peitlerscharte |
Und da ist er
schon, der Blick auf den Peitlerkofer und besonders auf die damals
schweisstreibende Scharte. Die Erinnerungen an den mühsamen
Aufstieg, mehr kletternd, als wandernd, ist noch da, aber der
Ausblick und die Ruhe hatten einen tiefen Eindruck in mir gelassen.
Noch meinen Gedanken an den
Wanderurlaub nachhängend passiert es dann, ich will nach rechts auf
einen schottrigen Parkplatz abbiegen , bin viel zu langsam, trete
rechts in ein Loch und kann die vollgepackte Sunny nicht halten. Nun
denn, kontrolliertes Abkippen und gemeinsames Hochwuchten. Es ist
zum Glück nichts passiert: Zylinderschutz und Koffer haben das
Gewicht aufgefangen. Das fängt ja gut an in diesem Urlaub!
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Dann geht es
hinab über das Würzjoch nach St. Martin ins Val Badia und weiter
über den Furkel - Sattel ins Pustertal. Der E 66 folgen wir im
dichten Verkehr, in Innichen biegen wir nach Österreich ab. Hinter
Sillian rechts ab wieder nach Osten ins Tiroler Gailtal. Die ersten
Kilometer sind ein Genuss auf der Sunny. Eine breite, gut ausgebaute
Strasse schlängelt sich ins Tal vorbei an einzelnen Dörfern und
Gehöften. Natur pur mit dem Duft von Landwirtschaft.
Doch hinter dem Kartischen Sattel
wird es auf der Landstrasse rauher. Bitumenplacken, Rillen, Dellen
und Löcher wechseln sich ab und fordern mich auf der bockigen Sunny.
Dann steht Dirk mit seiner GS an einer Baustelle und schaut mich
erwartungsvoll an: Na, schaffste das jetzt auch noch? Ich schaue
nach vorne auf die Strasse und ziehe die Wimpern hoch: Ein LKW hat
gerade einen frische Ladung Erdreich auf dem 100 m langen
Baustellenstück abgeladen, es bedeutet Cross-Training für mich und
meine Sunny. Ein entgegenkommender PKW gibt mir eine schmale Spur
vor, und dann geht es im ersten Gang durch die frisch aufgeschüttete
Muttererde. Ich bin erleichtert am anderen Ende angekommen und folge
der kleinen Strasse ins Lesachtal. |
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Es sind ganz
kleine Bergdörfer, durch die sich die Strasse schlängelt, zum Teil
muss ich gehörig aufpassen um nicht in eine Tenne oder einen kleinen
Schweinestall zu fahren oder die Ziegen zu besuchen. Eine kleine
Strasse mit ihren vielen von der Sonne aufgeweichten Bitumenflächen
und –rillen, ihren engen Kurven und kleinen Holzbrücken und es
dauert bis ich endlich in Kötschach angekommen bin. |
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Den Plöckenpass
lassen wir rechts liegen, folgen weiter der 111 nach Osten bis kurz
vor Hermagor die Strasse zum Nassfeldpass abzweigt. Noch einmal
aufgetankt, folgen wir der breit ausgebauten Strasse hinauf zum Pass
und zur italienischen Grenze. Ja, so macht die Fahrt mit Sunny Spass.
Gut gelaunt komme ich an der Grenzstation an einem kleinen See an.
Gut gelaunt,
denn ich weiss noch nicht was der Abstieg noch von mir fordert!
Zunächst bewundere ich noch die Aussicht auf die Julischen Alpen
vor mir, doch dann muss ich mich auf die engen Kehren und Brücken
der Südrampe konzentrieren. Auf einer Streckenlänge von 13 km wird
ein Höhenunterschied von 1000 Metern erreicht, ein italienisches
Pass-Bauwerk der Meisterklasse. |
Südrampe
Nassfeld |
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Nassfeld |
Diese
Passstrasse ist für Anhänger und Wohnwagen gesperrt wegen den engen
unübersichtlichen Kurven und Tunneln. Nun, nach meinem Kipper am
Morgen zirkele ich die vollgepackte Sunny vorsichtig ins Tal! Diesen
Pass möchte ich irgendwann noch einmal unbepackt vom Süden anfahren!
Wir sind in der stickigen Luft
der italienischen Stadt Pontebba. Weiter geht es gen Osten zum
Grenzübergang nach Slowenien. Mit einer Gruppe deutscher
Motorradfahrer kommen wir an der Grenze an. |
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Langsam
bewegt sich die Autoschlange an den dort kontrollierenden Grenzbeamten
vorbei. Grenzkontrolle? Kann doch nicht sein, wir sind doch auch
weiterhin innerhalb der EU, denke ich, doch irre mich. Es gibt keine Gnade
für Motorradfahrer, erst nach dem umständlichen Herauszerren des
gewünschten Passes, dürfen wir die Fahrt fortsetzen. Nun ja, jetzt sind
wir ja in Slowenien! |
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Nach einem kurzen
Abstecher nach Kransja Gora, folgen wir weiter der Bundesstrase 1
nach Bled, unserem Campingziel dieser Reise.
Der Campingplatz ist leer und
wir bauen unser Zelt direkt an der Sava auf. ( Der Campingplatz
Sobec, Lesce, ist ein großer sauberer Platz mit Rabatten für
Motorradfahrer (-20%) und auch für ADAC-Mitglieder (-5%) , gibt
zusammen 25% ! Ein Besuch lohnt sich! www.sobec.si) |
Flüssigbutter -
nach diesem schönen Tag |
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