
Das andere
Ventimiglia |
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Heute möchte ich
noch einmal in die ligurischen Berge.
Auf der Strassenkarte sind unzählige
gelb-grüne Strassengeschlängel sichtbar, ideal für Motorradfahrer
Also los, zunächst Ventimiglia am
frühen Samstag morgen, dann wieder das Val Nervia hinauf.
Im allgemeinen
Verkehr auf der kurvigen Strasse streift mein Blick nach rechts zu einem
kleinen Häuschen, na eher Baracke, mit einem älteren Italiener mit
Schlafmützchen und Schlafrock am Fenster. |
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Val Nervia mit.... |
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Spitzweg-Motiv! |
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Lebt hier
Spitzweg's Armer Poet?
Ich bin schon vorbei, aber es lässt mir keine Ruhe und Zeit habe ich ja,
also flugs gedreht, wieder zurück, am Häuschen vorbei und weiter unterhalb
erneut gewendet. Ich fahre noch einmal die Strasse hinauf und bleibe im
gebührenden Abstand zu den kleinen „wildromantischen“ Anwesen am Strassenrand stehen.
Schnell zücke ich die Kamera, schnell 1-2 Bilder und
hurtig weiter bevor jener Erdenbürger statt des Regenschirms und eines
Buches vielleicht eine Flinte neben dem Bett stehen hat.
Zuhause sehe ich
dann doch den Fortschritt auch bei ihm, oder gab es zu Spitzweg’s Zeiten
schon Satellitenschüsseln? |
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Ein Nachkomme vom
Armen Poet? |
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Apricale |
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Grinsend komme ich nach Dolceacqua, doch dessen
Brücke ist da dann schon irgendwie normal.
Apricale heisst das nächste
Dörfchen oben auf einem Hügel.
Bereits kurz nach Isolabona ist es zu
sehen. |
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Perinaldo auf dem nächsten Hügel liegt zwar nur 9 km entfernt, aber
ich fahre weiter auf dem Kurvengeschlängel durch die Olivenhaine nach
Bajardo, dessen blauer Baukran schon aus weiter Ferne zu sehen ist. |
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in der Ferne
Perinaldo |
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Bajardo |
38----- |
Am Passo Ghimbagna treffen sich 4
Strassen, zunächst biege ich rechts ab, wieder hinab an die Küste nach
San Remo, später möchte ich wieder hier oben ankommen und somit die
anderen beiden Strassen auch nutzen.
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Durch den Wald fallen die
Sonnenstrahlen durch die einzelnen Blätterlichtungen und so stoppe ich um
dies auf ein Foto zu bannen.
- Sunny sieht aus als
kommuniziere sie gerade mit dem Zumo, dem kleinen Navigationsgerät, zum Satelliten.
- Werden GPS-
Informationen per Sonnenstrahlen über den Blinker zum Navi geleitet???
Hmmm.
Na gut, Hauptsache wir finden
unseren Weg! |
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Sunny, Zumo
und..... |
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San Remo |
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Der Hafen von San Remo lässt sich
schon aus den Bergen ausmachen, je näher man kommt, desto interessanter
sind die Ausblicke auf die Stadt und den Hafen.
Hektische Betriebsamkeit herrscht
an diesem Samstagvormittag in der
Stadt, ich lasse mich vom "frisch geladenen" Zumo auf die Via Aurelia
führen, folge ihr ein Stück um wieder nach links in die Berge Richtung
Ceriana abzubiegen. |
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Mein Schutzengel ist
bei mir, bewahrt mich vor einem unaufmerksamen Italiener!
Es hat wohl nur noch eine
Briefmarke zwischen Sunny’s
Flanke und seiner Stoßstange gepasst und ich kann mit einem Satz über die
Strassenbegrenzung dem Fiat ausweichen. Sunnys Federn im Qualitätstest,
meine Bandscheiben melden ihren Unmut, aber geschafft!
Danke Engelchen, sonst wäre es
wohl Sunny’s Todestag gewesen, so aber wirft sie sich wieder tapfer in die Kurven,
wieder hinauf zum Passo Ghimbagna. |
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Montaldo Ligure
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Colle Oggia |
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Dort sitzen noch die gleichen alten
Dorfbewohner, winken uns zu und weiter geht es auf der nächsten Strasse
nach Badalucco und nach Montalto Ligure.
Das Val Carpasina hinauf zum
Colle Oggia hatte ich gestern schon in umgekehrte Richtung, heute biege
ich auf dem Colle Oggia rechts ab Richtung Passo Maro. |
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Ein herrliches
Panorama nach Bergomaro und die vielen kleinen Dörfer geben Sunny wieder
eine Verschnaufpause. Hier
stehen so viele Blumen, die Kuhglocken klingen die Weiden hinauf,
Ziegengemecker ist zu hören.
Also der ideale Platz für eine
schöne Mittagspause mit unzähligen Fotomotiven....... |
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Mein Rastplatz am
Passo Maro |
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Handschuhe,
Halstuch, Brille und... |
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......Besuch auf meinem Motorrad! |
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Ich möchte
irgendwann weiterfahren, da besetzt doch ein kleiner blauer
Schmetterling meine Brille und mein Motorrad. |
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Die Kamera bannt ihn
aufs Bild. Ich schaue
ihm noch ein wenig beim Ausruhen zu und dann trennen sich unsere Wege,
er flattert davon.
Sehen so Schutzengel aus? |
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Ein faszinierendes
Geschöpf! |
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Das ist unsere
Tränke....
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Ich fahre weiter.
Es muht und klimpert, langsam nähere ich mich einer Wassertränke.
Nun, die jungen Muskelpakete sind
heute wohl besonders unternehmungslustig, mit gebeugtem Kopf machen
die beiden mutigsten einen Scheinangriff auf uns.
- Auf den Bildern sehen sie wie
ideale Anatomieobjekte aus.
- Wie verliefen die Muskeln des
Schultergürtels?
- Musculus x mit Ursprung y und
Ansatz z, nun dort im realen Moment hatte ich andere Gedanken.
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OK, sie hat es doch
vorgezogen vorbeizutrotten, so bleiben unsere Waffen still.
Haaa! Wir hätten ja Hupe, Stimme
und Gasgriff in die Schlacht werfen können!
Ich schlängele mich an der
aufgeregten Kuhherde vorbei und es geht wieder hinab von den
hochalpinen Landschaftsbildern hinein in die Olivenhaine. |
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....ok, ok, wir
sind alle gaaaanz friedlich! |
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Olivenhaine
entlang der Olivenroute |
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Kann man
Oliven riechen so wie man Lavendel riechen kann? Ich sage ja, nicht so
dominierend aber der Geruch von Olivenöl schwebt doch ganz leicht durch
die Luft. |
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Diese alte Brücke in
Prela war in der Reiseliteratur nicht erwähnt.
Aber sie ist es wert auf ein Bild
gebannt zu werden!
Der Bogenbrückenblick von Dolcedo ist mein letzter Halt auf
dieser Etappe.
- Dieses
Postkartenmotiv sollte in keiner Liguriensammlung fehlen?
- Ok, wir sind
nicht die einzigen, die an der Brücke anhalten und den Fotoapparat
zücken.
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Brücke in Prela |
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Dolcedo |
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In Ventimiglia
wartet das Meer mit einer angenehmen Abkühlung, Nachdem ich gestern
gemerkt habe, dass der Übermut einen schnell sehr weit ins Meer
hineinschwimmen lässt und man ja auch wieder irgendwie zurückschwimmen
muss, mache ich es heute ganz konservativ: immer schön im
gleichmässigen Abstand zum Ufer die Bahnen hin- und her schwimmend,
auch so kann man ja eine halbe Stunde schwimmen...
Der blaue Schmetterling flattert
dabei weiterhin in meinen Gedanken. |
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