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Motorradtour
2008
Piemont
7.Tag: Feriolo am Lago
Maggiore - Val Antigorio - Val Formazza - Cascata del Toce - Riale - Val
Antrona - Lago Alpe dei Cavalli - Val Anzasca - Macugnagna - Feriolo
Der Weckruf am
Morgen kommt von einem Kuckuck, immer wieder ruft er über den noch
schlafenden See. Auch auf dem Platz ist noch Stille, die Duschen
und Sanitäreinrichtungen sind sauber, mein Kaffeewasser kocht schnell,
das Frühstück ist gerichtet als die Sonne über den Berg schaut.
Die ersten Interessenten an
meinem Frühstück sind auch schon da, stolz wird mir der Nachwuchs
gezeigt und ein kleiner Brotkrumen geklaut. |
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Stolze Mama und
tapfere Entlein |
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Val Formazza |
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Dann rufen die Berge bzw. die Täler, heute
beginne ich mit dem Val Antigorio und Val Formazza, die ich im letzten
Jahr ausgelassen hatte.
Große LKWs mit riesigen Steinblöcken kommen mir
aus dem Tal entgegen, je weiter ich ins Tal fahre desto mehr beäuge ich
deren Fahrstil auf der immer schmaler werdenden Strasse besonders in den
Ortschaften.
Es geht vorbei an den dazugehörenden Steinbrüchen und dann
kommen die kleinen knackigen Serpentinen hinauf ins Val Formazza. |
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Von
weitem sehe ich schon den schönsten Wasserfall der Alpen, die Cascata del
Toce. So wie Richard Wagner und Königin Margarete hier schon standen,
zumindest sagt dies die Hinweistafel , so stehe ich auch am oberen Ende
und schaue ins Tal.
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Cascata del Toce |
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Ende am Passo San
Giacomo |
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Ein Stückchen Strasse bleibt mir noch, dann stehe ich
in Riale an der schneebedeckten und gesperrten Strasse zum Passo San
Giacomo, der mal als Verbindungsweg zum Nufenenpass geplant war, aber von
Schweizer Seite nie fertig gebaut wurde.
Also zurück und bei Villadossola
hinein ins kleine Val Antrona. Lohnt sich der Abstecher in dieses Tal? Hmm,
weisse Strasse mit grünem Rand, also mal schauen! |
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- Bis Antrona-Schieranco
geht es flott dahin, dann kommt ein Abzweig nach rechts zur Alpe Cheggio.
Also nichts wie Blinker gesetzt und Gas gegeben, aber dann geht es nur in
mässigem Tempo weiter.
- Die Strasse ist in gutem Zustand, einspurig,
ungesichert. 22 enge Serpentinen weiter erreiche ich das kleine Nest Cheggio und den Lago Alpe dei Cavalli.
Jetzt ist erst mal eine Pause
angesagt, ich laufe über die Staumauer und betrachte das Tal und den alten
Lastenaufzug, der über den See wohl hinauf zur Rifugio Andolla verläuft. |
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Lago Alpe dei
Cavalli |
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Macugnagna |
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Dann heisst es wieder hinab die vielen Serpentinen, vorbei an einem
kleinen Anwesen mit einer Schafherde im schattigen Innenhof. Und raus aus
dem Tal und hinein ins nächste!
Auf das Val Anzasca freue ich mich schon.
Nicht der fahrerische Leckerbissen sondern ein Wiedertreffen auf die
Walserkultur. Macugnagna, das kleine Dorf am Talende hat eine lange
Geschichte und einen sehr alten Baum.
Die über 700-jährige Linde am
alten Kirchlein und dem Walserdorf. |
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Ich stelle Sunny im Schatten ab und laufe
zur Linde. Knorrig und kahl sieht sie noch aus, aber nein, sie ist schon
wieder am Anfang eines neuen Lebensjahres, überall sind schon die Knospen
zu sehen. Auch dieser alte Baum wird dieses Jahr wieder Blätter tragen und
kann doch so manche Geschichte der vergangenen Jahre erzählen. Ich schaue
mir das Walserdorf an und die Bank in der Sonne direkt vor dem Backhaus
ruft richtig nach mir. "Mache hier Deine Mittagspause!" Na klar, mache
ich, eine kleine Brotzeit, ein Sonnenbad, herrlich. |
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Die 700-jährige
Linde mit ersten Knospen 2008 |
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Das Walserdorf
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Nur, ja, ein klitze-
kleines Negatives hat dieser Platz, man hört den Wasserfall vom Joderhorn
hinabstürzen. Den könnten die Italiener doch für die Zeit eines gepflegten
Mittagsschläfchen abstellen!
Mein Blick schweift über die Gipfel der über
4500 Meter hohen Monte Rosa, Punta Zumstein, Punta Gnifetti, Punta Dufour
und Punta Nordend. Hinter mir liegt auf Schweizer Seite das Saastal mit
Mattmarksee und Schwarzberggletscher. Dort, keine 10 km hinter mir,
war ich erst im letzten Jahr und habe die Gletscherwelt bestaunt.
Doch irgendwann will auch Sunny
wieder hinab an den Lago, mein Buch und, na klar, mein Aperitif bei
meinen Schweizern Nachbarn warten! |
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