Dr. med. vet. Kristine Hucke, prakt. Tierärztin
Dotzheimer Str. 135a, 65197 Wiesbaden
Telefon: 0611 / 48908
 

 

Motorradtour Sommer 2005

Norwegen:

 Der 6.Tag:
Lom - Ottatal - Breiddalsvatnet - Dalsnibba - Geirangerfjord - Adlerweg - Valldalen - Trollstigen - Andalsnes - Romsdalen - Lyftingsmo

Wieder fasziniert das Wasser Norwegens, hier die Otta

Geirangerfjord heisst heute der bekannteste Ort, aber vorher folgen wir in der Morgensonne der B15 entlang der Otta in ein wildromantisches Tal.

Kaum Verkehr, eine gut ausgebaute Strasse lockt zum Kurvenräubern.

Gleichsam fordert die Natur ihre Bewunderung und schon bald stehen wir an einer tobenden Stromschnelle.

 

 
Die Strasse steigt merklich an und wir folgen dem Breiddalsvatnet auf der Hochebene. Dann kommt der Abzweig zum Geiranger.

 
Wir folgen in das nächste Hochtal und biegen dann ab um den mautpflichtigen (40 NOK) rollierten Weg mit engen und kniffeligen Serpentinen die letzten 1000 Höhenmeter hinauf zur Dalsnibba zu fahren. Unter im Tal liegt der Dunst, hier oben scheint kräftig die Sonne.
   

Auf dem Weg zur Dalsnibba - Wolken im Tal

...hinauf zum Gipfel

   
Wie Wattepuschel sehen die Wolken von oben aus, die den Blick hinunter in den Geirangerfjord verhindern. Viele kleine Steintürmchen säumen die Felsen um die mehrköpfigen Bergtrolle freundlich zu stimmen, diese mögen Störungen des Bergfriedens überhaupt nicht und werfen schon mal mit Steinen den Berg hinab, die Steintürmchen beruhigen sie aber und auch ich baue fleissig zur Freude der Trolle.
 

Über den Wolken...

Wir geniessen die Ruhe hier oben, wohl wissend, dass die Touristikwelle unten in Geiranger schon längst angerollt ist.

   
Zwei deutsche Motorradfahrer, Vater und Sohn, treffen ein, ihr Gepäck in blauen Plastiksäcken eingewickelt. Sie kommen von Schweden herüber und sind überwiegend im Regen gefahren. Da haben wir das bessere Wetter gehabt! Wir werden sie Tage später wieder auf der Fähre nach Hause treffen (und Wochen später auch noch im hessische Schotten beim German Classic Rennen! Sorry, dass ich Euch dort nicht gleich erkannt habe, aber wer glaubt schon Motorradfreunde aus Norwegen in Schotten wiederzusehen! Klein ist die Welt!).

..ich geniesse diese Freiheit

 

Hier ist er doch.. der Geirangerfjord!

Vorsichtig kämpfe ich mich mit der vollgepackten Sunny wieder durch die rutschigen und buckeligen Serpentinen hinunter auf die B 63, und schon auf der Aussichtsplattform oberhalb von Geiranger haben wir einen freien Bick auf den Geirangerfjord und die Adlerstrasse.

Geiranger ist erwartungsgemäss Touristenüberfüllt, die Souvenirläden können über die Besucher nicht klagen

 
Natürlich bleiben auch wir am Adlerblick stehen, schauen auf den Fjord, auf Geiranger und sehen auch die Spitze der Dalsnibba aus den Wolken ragen. Der B 63 folgen wir über die Storvasshornet, setzen mit der Fähre von Eidsdalen nach Linge über.

Vor den Trollstigen kommen wir zunächst ins Valldalen. Es riecht nach… nach … Beeren.

Ja, hier kommen riesige Beerenfelder links und rechts der Strasse in dem engen Tal und überall am Strassenrand sitzen Kinder in den Ferien um ihre Erdbeeren und Jostabeeren zu verkaufen. Kurze Rast an der kleinen Brücke unter der sich der Valldola schäumend und rauschend seinen Weg bannt.

Vom Adlerweg ist die Dalsnibba nur ein kleiner Punkt über den Wolken

 

Die ersten Nebelschwaden ziehen herein - die Bergtrolle heizen den Ofen an...

Dann steigt die Strasse weiter bergan hinauf ins Reich der Trolle.

Noch ein Foto im Meladalen, dann umgibt uns der Dunst der Trollküchen.

Kaum die Hand vor den Augen sehend, geht es langsam vorwärts bis zum Parkplatz Trollstigen. Hier stehen mehrere Busse im Nebel, die Touristen bekommen den Hinweis: „Noch fünf Minuten bis zur Abfahrt“ und schon steigert sich das Kaufinteresse im kleinen Souvenirladen.

 
 

 

Trollstigen

Meinen kleinen Skogtroll, den Waldtroll mit langer Nase, Schwanz und Haaren aus Moosen und Flechten, sicher tief unten im Tankrucksack wissend

und mit Norge, meinem Elch, am Reissverschluss schon bestens ausgestattet,

verlassen wir den Parkplatz im dichten Nebel und nähern uns der Rampe hinab nach Andalsnes.

 
 
Mit jeder Serpentinen und jedem abgestiegenen Höhenmeter wird die Sicht besser, es geht über die kleine Brücke am brodelnden Fossen vorbei, hinab ins Tal.

Der Blick zurück lässt den oberen Teil der Trollstigen erahnen, heute wird wohl ein großes Festmahl bei den Bergtrollen vorbereitet. Zumindest der Nebel lässt dies erahnen.

 
Der Abstecher nach Andalsnes ist kurz, am Kai der Ausflugsdampfer, der auf die Touristengruppe von den Trollstigen wartet, irgendwie zeigt die Stadt kein Flair und nach kurzer Beratung und Blick auf die Karte beschliessen wir, hier den nördlichsten Punkt unserer Reise zu setzen. Das Wetter war uns hold, wir haben unzählige fantastische Eindrücke der Natur Norwegens gesammelt, Fosse, Fjelle, Dalen, Fjorde bewundert. Und einige werden auf unserer Rückreise noch auf uns einwirken.
   

Erst einmal Sonne tanken,
 dann kommt das Zelt dran
So folgen wir der E 136 ins Romsdalen auf der Suche nach einem schönen Campingplatz. Die Plätze in Andalsnes, am Abzweig zu den Trollstigen und südlich von Horgheim zwischen Strasse und den Bahngleisen mit dahinter liegenden See gefallen uns nicht, so fahren wir weiter.

Links und rechts der Strasse bewundern wir wieder unzählige Wasserfälle, einer schöner als der andere, alle zusammen schon fast zu einem gewohnten Bild werdend.

Und haben wieder mal Glück: Ein kleines Schild ausserhalb der Ortschaften weist auf einen schotterigen Weg mit der Aufschrift „Lyftingsmo“.

 
Wir biegen rechts ab und folgen den 200 m zu einem schönen Bauernhof mit einer riesigen weichen Wiese am Haus, einem kleinen neuen Sanitärhaus mit Duschen ohne Duschmarken (war der einzige Platz ohne Duschmarken!) und kleiner Küche mit fast kochend heissem Wasser.

Das ist unser Platz, den wir in dieser Nacht mit 3 Wohnmobilen und einem weiteren deutschen Motorradfahrer auf dem Weg gen Norden, teilen!

Ich gebe diesen Geheimtipp gerne weiter, seht selbst die Bilder!
1 Übernachtung für 2 Personen mit Zelt 75,-NOK. Es liegt im Gudbrandsdalen nordwestlich von Dombras, ob nördlich Lesjaskog oder Lesjaverk weiss ich leider nicht mehr.

Viel Platz in Lyftingsmo!

 
Die Sonne geht spät über den Reindalen unter, langsam wird es dunkel und dann auch erwartungsgemäß kühl. Zeit für den Schlafsack und mit den erlebten Naturschauspielen einschlummern.

 

 Tagesroute: 320 km

 

 

    © 2000 - 2010 Text und Bilder: Dr. med. vet. Kristine Hucke, Wiesbaden