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Biologische Tiermedizin
Homotoxikologie

Die Homotoxikologie wurde vom deutschen Arzt Dr. Hans-Heinrich Reckeweg (1905 bis1985) in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts für den Menschen entwickelt. Er hatte die Vision, die Vorteile der konventionellen Medizin und der Homöopathie zu kombinieren und so eine wirksame sowie schonende Therapieform zu schaffen.

Dr. Reckeweg hatte während seiner Tätigkeit als homöopathischer Arzt festgestellt, dass insbesondere dann chronische Krankheiten entstehen, wenn zu viele Schadstoffe den Körper überschwemmen oder die Schadstoffe aufgrund einer Störung im Stoffwechsel oder in den Ausscheidungsorganen nicht unschädlich gemacht oder ausgeschieden werden können.
Bei den Schadstoffen, die Reckeweg Homotoxine nannte, kann es sich zum
Beispiel um Stoffe aus Nahrung und Umwelt oder im Körper selbst entstandene, belastende  Stoffwechselprodukte handeln.
Reckeweg erkannte weiterhin, dass Krankheiten sinnvolle Abwehrvorgänge des Körpers gegen solche schädlichen Substanzen sind und dass deshalb Krankheitsprozesse nicht unterdrückt werden sollten. Er entwickelte eine Reihe von Kombinationsarzneimitteln, die seitdem millionenfach eingesetzt wurden und allein oder in Kombination mit anderen Therapien ihre Wirkung bewiesen haben.

Seit über 30 Jahren erfolgt der Einsatz der Homotoxikologie – heute auch Biologische Medizin genannt – auch bei Tieren.
Die Präparate können bei leichten Beschwerden als alleinige Therapie eingesetzt werden. Bei schweren und chronischen Erkrankungen können sie in Kombination mit schulmedizinischen Medikamenten verabreicht werden.

Was versteht man unter Biologischer Medizin/Tiermedizin?

Die Biologische Medizin/Tiermedizin zählt zu den Behandlungsverfahren der Regulationsmedizin. Die Auswahl der einzusetzenden Präparate erfolgt nach homöopathischen und phytotherapeutischen Gesichtspunkten. Für die Herstellung der Präparate werden vorwiegend Pflanzen, daneben aber auch mineralische oder vom Tier stammende Bestandteile verwendet. Sie müssen nach den Vorschriften des HAB (Homöopathisches Arzneibuch) verarbeitet werden.
Im Gegensatz zur klassischen Homöopathie nutzt man jedoch in der Biologischen Medizin/ Tiermedizin häufig aus mehreren Bestandteilen zusammengesetzte Kombinationspräparate.
Die Zusammensetzung dieser Kombinationsmittel richtet sich jeweils nach den Bedürfnissen häufig vorkommender Erkrankungen, etwa denen einer Zerrung oder Verstauchung oder einer Erkältungskrankheit, bis hin zu denen ernsterer Probleme in Bewegungs-, Atem-, Harn- und Verdauungsapparat.

Wie wirkt die Biologische Medizin/ Tiermedizin?

Die Biologische Medizin/Tiermedizin sieht den Menschen und das Tier in seiner körperlichen (physischen) und seelischen (psychischen) Gesamtheit. So sollten zum Beispiel bei Atemwegsinfekten nicht nur die Symptome Husten oder Schnupfen behandelt, sondern auch die Selbstheilungskräfte des Körpers insgesamt angeregt werden.
Eine längerfristige Verbesserung der Funktion des Immunsystems im Sinne einer Stärkung der eigenen Abwehrkräfte gegen Krankheiten ist das Ziel. Um dies zu erreichen, enthalten die Präparate Bestandteile in homöopathischen Potenzen in solchen Konzentrationen, wie sie auch im Organismus vorkommen.
Diese unterstützen also dessen Regulations-, Abwehr- und Ausscheidungs-mechanismen.

In wissenschaftlichen Arbeiten konnte die Wirksamkeit der antihomotoxischen Medizin und die gute Verträglichkeit ihrer Präparate selbst bei sehr empfindlichen Menschen und Tieren gezeigt werden.

Wann kann die Biologische Medizin/ Tiermedizin helfen?

Die biologische Therapie ist einsetzbar bei akuten und chronischen Krankheiten in den verschiedenen Geweben und Organsystemen, gleichgültig, ob Bewegungsapparat, Atemwege, Verdauungs-, Harn- oder
Geschlechtsapparat.
Oft wird eine Kombination mit schulmedizinischer Behandlung gewählt, wobei sich gerade bei chronischen Krankheiten das Vorgehen bewährt hat, die Dauertherapie mit den gut verträglichen biologischen Präparaten durchzuführen und nur für die Zeit akuter Schübe schulmedizinische Mittel hinzuzunehmen.

Von erfahrenen Tierärzten eingesetzt, kann diese Therapieform bei vielen Krankheiten auch als alleinige Maßnahme zur Heilung führen. Dies gilt ebenso für die nicht seltenen Fälle von Unverträglichkeit einer chemisch-synthetischen Behandlung.
Ein großer Vorteil der biologischen Arzneimittel ist neben ihrer guten Verträglichkeit ihre Vielfalt. Diese ermöglicht eine weit bessere Anpassung einer Therapie an die individuellen Bedürfnisse des Patienten, als dies mit einer schulmedizinischen „Standardbehandlung“ oft möglich ist.
Ein Gebiet, auf dem die biologischen Arzneimittel sich sehr bewährt haben, sind die altersbedingten Krankheiten, darunter nachlassende Stoffwechselleistung und Organschwäche sowie Tumorerkrankungen.
Auch bei solch schweren Krankheiten gelingt es in vielen Fällen, über eine längere Zeit die Tiere zu stabilisieren und ihnen eine gute Lebensqualität zu erhalten. Bei Unfällen mit Knochenbrüchen, starkem Blutverlust und dergleichen können die biologischen Arzneimittel nach Beurteilung durch einen Tierarzt eventuell im Anschluss an schulmedizinische Maßnahmen unterstützend eingesetzt werden.
In einigen Fällen ist auch eine vorbeugende Therapie möglich, zum Beispiel die Unterstützung des Immunsystems bei Tieren, die auf eine Ausstellung oder in eine Tierpension gehen sollen, oder die Linderung von Angst bei bestimmten äußeren Ereignissen wie Urlaubsfahrt oder Silvesterschießen.

Dauer einer Behandlung mit Biologischer Medizin/Tiermedizin

Als Faustregel gilt: Je akuter ein Problem ist, desto kürzer ist meist die Behandlungsdauer und einfacher die Auswahl der passenden Präparate.
Bei einem akuten Katzenschnupfen, einer akuten unkomplizierten
Lahmheit beim Hund oder einem akuten Durchfall kann man nach tierärztlicher Untersuchung und Ausschluss anderer zugrunde liegender Ursachen meist innerhalb weniger Tage eine Besserung oder Heilung erreichen.

Bei chronisch kranken Tieren muss man sich auf eine lange Therapiedauer einstellen. Je länger eine Krankheit bereits besteht, desto länger dauert die Behandlung.
Insbesondere die bei chronischen Erkrankungen häufig eingesetzten entgiftenden Präparate werden in der Regel über Wochen bis Monate verabreicht. Derartige Langzeitanwendungen sind aber aufgrund der guten Verträglichkeit der Präparate unproblematisch.
Bei Organschädigungen, beispielsweise der Niereninsuffizienz, ist eine Dauertherapie bis zum Lebensende erforderlich.

Was ist bei der Biologischen Medizin/ Tiermedizin sonst noch zu beachten?

Auch vor einer Behandlung mit regulationsmedizinischen Methoden sollte ein Tier grundsätzlich von einem Tierarzt sorgfältig untersucht werden.
Dies ist wichtig, um keine Krankheiten zu übersehen und solche Krankheiten auszuschließen, für die eine biologische Therapie nicht geeignet ist.
Hinter verändertem Verhalten können insbesondere beim älteren Tier erste Anzeichen einer ernstzunehmenden Erkrankung stecken, etwa Herz-, Leber oder Nierenerkrankungen. In Frühphasen von Organschwächen können biologische Arzneimittel die angegriffenen Organe sehr gut unterstützen.
Wichtig sind dabei jedoch regelmäßige tierärztliche Kontrollen, um eine Verschlechterung von Organfunktionen rechtzeitig zu erkennen und dann bei Bedarf andere oder zusätzliche Medikamente einsetzen zu können.

Bei chronisch kranken Tieren oder Tieren, die wegen bestimmter Störungen bereits erfolglos mit unterschiedlichen Therapieverfahren behandelt wurden, sollte auf jeden Fall ein Experte mit langjähriger Erfahrung aufgesucht werden. Er wird in regelmäßigen Abständen eine Neubestimmung der benötigten Präparate vornehmen, denn Krankheitssymptome verändern sich im Laufe der Zeit für den Tierhalter oft unmerklich.

Dr. med. vet. Erich Reinhart,
Zusatzbezeichnung
Biologische Tiermedizin

Text und Copyright: Informationsbroschüre der GGTM e. V. für Tierhalter - Naturheilkundliche Therapieverfahren Ausgabe August 2014 , Seite: 27-29 www.ggtm.de
Gesellschaft für Ganzheitliche Tiermedizin e.V. (GGTM)
Die Gesellschaft für Ganzheitliche Tiermedizin e.V. (GGTM) wurde 1984, also bereits vor 30 Jahren, von naturheilkundlich tätigen Tierärzten gegründet. Es gab damals nur wenige Tierärzte, die mit Akupunktur oder Homöopathie arbeiteten, und die GGTM hatte sich das Ziel gesetzt, den kollegialen Austausch und die Ausbildung von Tierärzten in Naturheilverfahren zu fördern.

 

  

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