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Dr. Kristine Hucke · Dotzheimer Str.135a 65197 Wiesbaden · Tel:0611/ 48908
Sprechz: Mo - Fr 9 - 12 u. 16 - 18 Uhr · praxis@tierarzt-hucke.de

Silvester, Fasching und Gewitterangst (7)

Beruhigungspheromone, wie wirken diese?

Pheromone sind an die Außenwelt abgegebene Hormone für die chemische Kommunikation zwischen Individuen derselben Art. Insekten, aber auch Menschen, Hunde und Katzen geben diese Geruchsstoffe ab und reagieren auf diese Stoffe. Sie sind sehr spezifisch für die jeweilige Art (Hund, Katze, Mensch..) und werden im Gegensatz zu anderen Geruchsstoffen unbewusst wahrgenommen und bewirken direkt das Entstehen von Emotionen und Stimmungen.

In der Tiermedizin stehen einige dieser Pheromone, synthetisch hergestellt, als Arzneimittel zur Verfügung und werden von Tierärzten zunehmend eingesetzt. Allgemein gesagt lösen diese Beruhigungspheromone Ängste und Spannungen, beruhigen das Tier.

Bei Katzen kann man mithilfe dieses "Wohlfühl-Pheromons" die Eingliederung in eine ungewohnte Umgebung (Tierheim, neue Wohnung, neue Möbel, neuer Lebenspartner) erleichtern und Verhaltensstörungen therapieren. So etwa das unerwünschte Harnmarkieren in der Wohnung oder Ängste und Stress mildern. Wir benutzen diese beruhigende Wirkung von Pheromonen auf Katzen in der ungewohnten Situation auch im tierärztlichen Sprechzimmer. Auch der aufregende Transport im Katzenkorb fällt derart behandelten Katzen wesentlich leichter.

Auch für den Hund gibt es diese Pheromone. Muttertiere sondern während der Säugeperiode so genannte Beruhigungspheromone ab, die dem Welpen das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit an der Mutterbrust vermitteln und angstlösend sowie stressabbauend wirken. Diese Pheromone werden beim Hund auch zum Abbau von Ängsten und Stress in der Verhaltensmedizin benutzt.

Diese Pheromone sind als Verdampfer, Spray oder beim Hund als Halsband erhältlich und können nach Rücksprache mit dem Tierarzt nebenwirkungsfrei eingesetzt werden.

Neuer Wirkstoff, ein natürliches, aufbereitetes Milchprotein!

Seit einigen Monaten nutzt man auch einen aufbereiteten Bestandteil aus der Milch, ein Casein. Auch hier zeigen sich sehr gute Erfolge bei der Angstbekämpfung und beim Stressabbau. Dieses Casein gibt es sowohl als Fertigfutter als auch als Kapseln und ist für Hunde und Katzen zugelassen!

Geht es auch biologisch, mit der sanften Medizin?

In vielen Fällen reicht bei den Tieren aber auch eine Unterstützung durch pflanzliche Bestandteile, durch diverse Bachblütenmischungen oder durch homöopathische Medikamente.
Hierbei muss individuell für das Tier eine Problemaufarbeitung und anschliessende Zusammenstellung der Rezeptur durchgeführt werden. Selbsttherapieversuche können auch mit diesen Medikamenten zu Schäden am Tier führen und sei es nur eine Verschlimmerung der Angst, die auch als tierschutzunwürdig anzusehen ist!

Wenn die Angst übermächtig wird

Für starke Phobien mit Panikattacken werden nach den neusten Erkenntnissen in der Veterinärmedizin angstlösende und stabilisierende Psychopharmaka eingesetzt. Diese Medikamente können jedoch nur nach eingehender Beratung und Indikationsstellung verschrieben werden.

Zusätzlich sind immer (!) verhaltenstherapeutische Übungen zum Konditionen gegen die Angstauslöser notwendig um eine langfristige Heilung der Phobie zu erreichen! Diese Medikamente und Übungen müssen dann über einen gewissen Zeitraum durchgeführt werden.

Die "Silvester-Pille"

Immer wieder werden wir nach der "Pille für die Silvesternacht" gefragt.
Diese Medikamente sollen nicht mehr regelmässig angewendet werden, denn neue Untersuchungen haben gezeigt, dass die Tiere zwar "angedröhnt" in der Ecke liegen, die Geräusche aber leider umso lauter wahrgenommen werden.
Für diese Nacht ist das Tier zwar still, aber die Ängste werden durch die überlaute Wahrnehmung beim nächsten Mal umso stärker. So bilden sich die Panikattacken weiter aus!

Warum stehen hier keine Self-Made-Rezepte, keine Dosierungen und Medikamentennamen?

Weil jedes Tier eine individuelle Aufbereitung dieses Krankheit "Phobie" benötigt und Selbstversuche aus Tierschutzgründen abzulehnen sind!
Als verantwortungsbewusster Tierbesitzer sollte Ihnen das Wohl Ihres Tieres am Herzen liegen, genauso wie uns Tierärzten!

Weitere Fragen beantworten wir Haustierärzte gerne!

Gegebenfalls ist auch eine Überweisung zu einem verhaltenstherapeutisch ausgebildeten Kollegen wichtig, dafür ist die individuelle Problematik entscheidend!

Aber zunächst sollen Ihnen die Tipps helfen erst gar kein Angstproblem aufkommen zu lassen!
Fragen Sie uns frühzeitig, bevor die Probleme belastend sind, denn:

Vorbeugen ist besser (und leichter) als Heilen!

So wünschen wir Ihnen einen prima Start ins neue Jahr!

 

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