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Infektionskrankheiten

21. Toxoplasmose - Zoonose

Die Infektion mit Toxoplasma gondii ist eine weltweit vorkommende Infektionskrankheit.
Dabei hat der Erreger zwei verschiedene Entwicklungszyklen.

Der asexuelle Zyklus verläuft in Zwischenwirten oder Intermediärwirten, wie in zahlreichen Wirbeltieren, zum Beispiel den landwirtschaftlichen Nutztieren, mit Ausscheidung von Trophozoiten und Zoiten.

Der sexuelle Entwicklungszyklus findet im Dünndarm der Katze und einiger anderer Feliden statt.
Danach kommt es zur Oozystenausscheidung im Kot der Katzen, diese benötigen 3 - 4 Tage zur Entwicklung und sind dann infektiös.

Der Hund kann nur als Intermediärwirt fungieren, scheidet also keine infektiösen Oozysten aus.
In den letzten Jahren hat die Zahl der serologisch positiven, also infizierten aber nicht kranken Hunde von 88% (1973) auf 28% (1979) abgenommen.

Die Ansteckung, auch der Menschen, erfolgt hauptsächlich durch toxoplasmazystenhaltiges Fleisch von Schwein, Schaf oder Ziege, das weder tiefgekühlt (- 18 Grad C) noch genügend erhitzt (60 Grad C) wurde.

Die landwirtschaftlichen Nutztiere selbst infizieren sich durch mit Katzenkot verschmutztes Futter.

Selten erfolgt die Ansteckung durch in der Umwelt monatelang überlebende Oozysten.

Welpen können sich auch intrauterin oder aber durch die Muttermilch infizieren.

Der Ausbruch der Erkrankung ist selten.
Nur bei Junghunden (jünger als 1 Jahr), immungeschwächten, erwachsenen Hunden oder als Begleitinfektion einer massiven Infektion, wie z.Bsp. der Staupe, können Krankheitssymptome auftreten.

Bei der akuten Verlaufsform kann es beim Junghund zur massiven Besiedelung in der Lunge, Leber, Milz, Herz, Muskulatur mit schweren Allgemeinstörungen kommen.
Husten, eitriger Nasenausfluss, Mandelentzündung, Brechdurchfall bis zu Herzerkrankungen sind sichtbar.

Bei der chronischen Form treten milde Infektionen mit Augenentzündungen, Nervenentzündungen und hohem Fieber auf.

Bei Welpen infizierter Hündinnen kann es zu Lähmungen, Muskelschwäche, Muskelsteifheit mit spontanen Todesfällen kommen.

Bei der Infektion trächtiger Hündinnen erfolgt der Abbruch der Trächtigkeit 4 Tage nach Infektion oder die Geburt infizierter Welpen, die akut erkranken oder nach bis zu 10 Wochen neurologische Erkrankungen aufzeigen.

Die Prognose ist verhältnismäßig günstig, schlecht jedoch bei schweren Fällen und der nervösen Form.

Prophylaktisch empfiehlt sich die Fütterung von Fertigfutter oder gekochtem Fleisch (60 C) sowie die Vermeidung des Kontaktes mit Katzenkot.

Ein regelmäßiges Wechseln der Katzeneinstreu im Abstand von 48 Stunden und der entsprechenden Hygiene dabei, verhindern eine Oozsteninfektion, da die Oozysten 3 - 4 Tage zur Reifung und Infektionsfähigkeit benötigen