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Geriatrie
Herzprobleme bei Seniorhunden

Meist sind die Klappen defekt (4)

Therapie der Herzklappenerkrankung

Die Schäden an den Herzklappen können nicht mehr rückgängig gemacht werden, daher zielt die Therapie bei Herzklappenerkrankungen darauf ab, das Herz bei seiner Arbeit optimal zu unterstützen.
Hierzu sind theoretisch zwei Wege möglich: Man kann das Herz entlasten und man kann die Herzmuskulatur stärken.

Zur Entlastung des Herzens werden gefäßerweiternde, blutdrucksenkende und entwässernde Medikamente eingesetzt, zur Stärkung des Herzmuskels gibt es weitere Arzneimittel.
Seit einiger Zeit gibt es auch ein Medikament, mit dessen Hilfe sowohl eine Entlastung des Herzens über eine gefäßerweiternde Wirkung als auch eine direkte Stärkung des Herzmuskels erreicht werden kann.
Tatsächlich ist es sehr zu empfehlen, beide Wege, sowohl den entlastenden als auch den stärkenden Weg, zur Unterstützung der Herzfunktion zu gehen. Hierzu können verschiedene Medikamente auch kombiniert werden.

Die beste Kombination für alle Hunde gibt es hierbei nicht. Vielmehr muss die Kombination der verschiedenen Medikamente und deren Dosierung für jeden Hund individuell ermittelt werden.
Bis die individuell beste Therapieform gefunden wird, können einige Wochen vergehen, in denen der Hund genau beobachtet werden und wiederholt vom Tierarzt oder der Tierärztin untersucht werden muss, damit die Wirkstoffe und deren Dosierung den besonderen Bedürfnissen des Patienten angepasst werden können. Entscheidend für den weiteren Behandlungserfolg ist auch, dass der Hund in regelmäßigen Abständen untersucht und die Therapie gegebenenfalls dem aktuellen Krankheitsstand angeglichen wird.

 

Bewegung? Ja bitte – aber maßvoll!

Grundsätzlich sollte auch ein herzkranker Hund bewegt werden – allerdings muss die Aktivität seinem Gesundheitszustand angepasst werden und darf ihn nicht überfordern.
Im Anfangsstadium der Erkrankung sind sogar noch ruhige Hundesportarten wie beispielsweise Obedience in Maßen und – bitte – ohne falschen Ehrgeiz erlaubt. Rasante Sportarten wie Agility sollten hingegen eher aufgegeben werden, weil das Risiko einer Überforderung doch recht hoch ist.
Auch lange Spaziergänge und sogar das gemächliche Trotten neben einem Fahrrad schaden einem Hund mit Herzerkrankung im Anfangsstadium in der Regel nicht.
Wichtig ist hierbei, dass man sofort eine Pause einlegt, wenn der Hund hechelt oder andere Ermüdungs- bzw. Überhitzungs-anzeichen zeigt.
Dies gilt vor allem auch in späteren Stadien der Erkrankung
– die Bewegungsmenge muss stets der aktuellen Kondition des Tieres angepasst werden. Geringste Erschöpfungsanzeichen sollten immer sofort ein Anlass sein, dem Tier eine Pause zu verordnen. Je weiter die Erkrankung fortschreitet, desto kürzer werden die Spaziergänge zwangsläufig werden. Doch auch ein kurzer Spaziergang kann interessant gestaltet werden, wenn man die Strecken jedesmal ein wenig variiert. Insbesondere Hunde kleiner Rassen wie Dackel, Terrier oder Zwerpudel können im Alter an einer Herzklappenerkrankung leiden.

 

Text und Fotos:
Mit freundlicher Genehmigung der Schlüterschen Verwaltungsgesellschaft mbH vom 19.12.2014
Quellnennung: Der Praktische Tierarzt 90 (Ausgabe 4/2009) - Sonderheft "Geriatrie" (E-Paper), Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hannover, (Seite 6 - 13).

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