Tierarzt-Logo Kleintierpraxis Hucke Hund Katze
Logo Veterinärpraxis Dr. Hucke Wiesbaden

Geriatrie,
der alte Hund, die alte Katze

Vorsorge: Hauptsache Gesund (3)

Impfen - muss das noch sein?

Wenn es um Impfungen geht, schleicht sich bei Tieren im Seniorenalter oft ein wenig Nachlässigkeit ein: Impftermine werden vergessen oder verschoben.

Manche Tierhalter lassen ihr Tier ganz bewusst nicht mehr impfen, weil sie meinen, dass durch die früheren Impfungen noch genügend Antikörper (die körpereigenen Abwehrstoffe) im Körper des Tieres zirkulieren müssten.
Dies ist in dieser Form jedoch ein Trugschluss!

Tatsächlich kann es sein, dass die Antikörper nach einer Impfung noch jahrelang im Blut des Impflings wirken – doch wie lange der Schutz durch einen Impfstoff nach der vom Hersteller garantierten Wirkdauer anhält, kann individuell höchst unterschiedlich sein. Wissen, ob das Tier durch die Impfungen in der Vergangenheit noch geschützt ist, kann man daher nur, wenn man es regelmäßig auf diese Abwehrstoffe untersuchen lässt. Dies ist jedoch teuer und aufwendig.
Daher ist es am besten, wenn man sein Tier zur Sicherheit weiterhin regelmäßig impfen lässt (Tab. 1 und 2).
Denn gerade für die Senioren ist ein lückenloser Impfschutz immens wichtig, weil ihre Abwehrkräfte oftmals geschwächt sind und sie dadurch nicht nur anfälliger für Infektionen sind, sondern auch schwerer erkranken und sich langsamer erholen als junge, kräftige Tiere.

 

Tabelle 1: Welche Impfungen braucht mein Hund

  • Muss-Impfungen:
    • Staupe
    • Parvovirose
    • Leptospirose
    • Tollwut
    • Hepatitis Hcc
  • Nach Empfehlung des Tierarztes,je nach Region, Lebensweise:
    • Bordetella
    • Parainfluenza
    • Borreliose
    • Herpesvirus
    • Bestimmte Hautpilze
    • Babesiose

 

Tabelle 1: Welche Impfungen braucht meine Katze

  • Muss-Impfungen:
    • Parvovirose
    • Rhinotracheitis /Calicivirus (= Katzenschnupfen)
    • Freigänger bzw Katzen auf Reise
      Tollwut
  • Nach Empfehlung des Tierarztes, je nach Region und Lebensweise
    • Tollwut
    • Leukose
    • FIP
    • Bordetella
    • Chlamydophila
    • Bestimmte Hautpilze

 

Parasiten bekämpfen

Auch ein Befall mit Parasiten belastet den Organismus des älteren Tieres meist mehr als den eines jüngeren. Dochschon alleine aus hygienischen Gründen sollten Hunde und Katzen mindestens einmal vierteljährlich entwurmt werden.
Bei Tieren, die rohes Fleisch fressen, Mäuse jagen oder mit Kleinkindern in einem Haushalt leben, können sogar monatliche Entwurmungen nötig sein. Moderne Wurmmittel vom Tierarzt sind übrigens sehr gut verträglich, sodass Nebenwirkungen auch bei monatlichem Gebrauch in der Regel nicht zu befürchten sind.

Auch einem Zecken- und Flohbefall sollte man konsequent vorbeugen. Denn die Plagegeister stellen nicht nur eine Belästigung dar, sie können auch gefährliche Krankheiten auf das Tier und in Einzelfällen auch auf den Menschen übertragen sowie Allergien auslösen. Hausmittelchen wie Bierhefe oder Zitronenöl helfen allerdings nicht gegen die Parasitenplage. Beim Tierarzt gibt es eine breite Palette effektiver und verträglicher Präparate gegen Flöhe und Zecken. Man kann dabei unter verschiedenen Darreichungsformen wählen. Während Sprays, Puder und Shampoos meist zur raschen Behandlung eines massiven Befalls eingesetzt werden, dienen Halsbänder und Spot-On Präparate (flüssige Medikamente zum Auftropfen in den Nacken) sowohl der Bekämpfung vorhandener Parasiten als auch der Vorbeugung eines erneuten Befalls.
Spezielle Wirkstoffe in Tabletten oder Spot-on Präparaten, sogenannte Entwicklungshemmer, können der Einnistung von Flöhen in der Wohnung vorbeugen, indem sie verhindern, dass lebensfähiger Nachwuchs aus den Floheiern schlüpft.

Entscheidend für eine nachhaltige Flohbekämpfung ist, dass in Haushalten, in denen mehrere Tiere leben, immer alle Tiere gleichzeitig behandelt werden und dass man alle Entwicklungsstadien des Flohs im Lebensraum des Tieres vernichtet. Denn zwischen 90 und 95 Prozent der Flohpopulation leben nicht auf dem Hund oder der Katze, sondern sind in der Umgebung des Tieres zu finden, z. B. in der Wohnung oder im Auto. Zusätzlich zu den üblichen Reinigungs-maßnahmen im Haushalt sollten Decken und Kissen der Tiere bei mindestens 60 °C gewaschen werden. Polstermöbel, Teppiche sowie die Ritzen zwischen Wand und Fußbodenleisten und in Dielenböden müssen mehrfach gründlich abgesaugt werden.
Bei massivem Flohbefall in der Wohnung können nach eingehender Beratung durch den Tierarzt oder die Tierärztin Umgebungssprays oder Vernebler („Fogger“) gegen Flöhe eingesetzt werden.

Text und Fotos:
Mit freundlicher Genehmigung der Schlüterschen Verwaltungsgesellschaft mbH vom 19.12.2014
Quellnennung: Der Praktische Tierarzt 90 (Ausgabe 4/2009) - Sonderheft "Geriatrie" (E-Paper), Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hannover, (Seite 6 - 13).

weiter .....     1     2    [ 3 ]    4     5   

 

Zurück zur Geriatrie-Startseite:

 

Weitere Themen zur Geriatrie:

zurück nach oben...