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Geriatrie,
der alte Hund, die alte Katze

Vorsorge: Hauptsache Gesund (5)

Wer rastet, der rostet

Bewegung und Spiel halten jung – Menschen ebenso wie Hunde oder Katzen. Das körperliche Training fördert die Durchblutung, stärkt Herz und Kreislauf, bremst den altersbedingten Muskelabbau und trägt zur Bildung von Gelenkschmiere bei, die die Gelenke vor Schäden schützt (mehr hierzu im Artikel über Arthrosen).

Voraussetzung ist natürlich, dass man auf die Schwächen der Senioren Rücksicht nimmt und sie nicht überfordert. Mit älteren Hunden unternimmt man besser mehrere kürzere Spaziergänge, als einen Gewaltmarsch am Tag. Die Spazierstrecken sollten dabei variieren – Hunde, die dreimal die gleiche Runde gehen, stumpfen ab und werden geistig träge. Ein paar Spielchen wie z. B. Futtersuchspiele auf dem Weg wecken das Interesse des Seniors zusätzlich.

Sehr hohe und sehr niedrige Außentemperaturen können einem alten Hund jedoch sehr zu schaffen machen. Im Hochsommer sollte man ihn daher hauptsächlich am frühen Morgen und späten Abend spazieren führen. Ideal ist es, wenn er unterwegs ein erfrischendes Bad in einem Bach nehmen kann. Die heißen Mittagstunden darf er an einem kühlen Platz verdösen. Ausreichend Wasser muss stets zur Verfügung stehen.

Im Winter kann es insbesondere kurzhaarigen Hunden draußen auch zu kalt werden. Während junge Hunde sich warm toben können, frieren Seniorhunde manchmal jämmerlich. In diesen Fällen sollte man keine Scheu haben, dem Tier einen Hundemantel anzuziehen, auch wenn manche Menschen seltsam darauf reagieren.

Auch alte Katzen kann und sollte man in Bewegung bringen. Die meisten Stubentiger spielen auch im Alter begeistert mit kleinen Bällen, Korken oder raschelnden Papierknäueln. Mit kleinen Angeln, an denen Federbüschel oder Spielmäuse befestigt sind, kann man den Jagdtrieb der Katze wecken. Die Erfahrung zeigt, dass sich auch eingefleischte Sofalöwen mit der Zeit wieder in spielfreudige Stubentiger verwandeln, wenn man nur hartnäckig dran bleibt.

 

Was tun, wenn die Katze schwerhörig oder der Hund blind wird?

Hunde und Katzen mit eingeschränkten Sinnesleistungen können ihre Behinderung oft erstaunlich lange so gut ausgleichen. Nur geübte Beobachter können erkennen, dass die Tiere schlechter sehen oder hören.

Doch ab einem gewissen Zeitpunkt kann auch das geschickteste Tier sein Handicap nicht mehr verbergen. Nun geht es vor allem darum, dem Tier die Orientierung im Alltag zu erleichtern. Bei blinden Tieren ist es ratsam, möglichst nichts an der Wohnungs-einrichtung zu ändern, damit sie sich zurechtfinden können. Bei Tieren mit eingeschränkten Sinnesleistungen sollte man des Weiteren immer daran denken, dass sie einen Menschen, der sich ihnen nähert, nicht hören bzw. sehen können. Daher können sie erschrecken und möglicherweise aggressiv reagieren, wenn sie plötzlich berührt werden. Dies sollte man besonders Kindern erklären.

Blinde und taube Hunde sollte man beim Spaziergang nur dann von der Leine lassen, wenn keine Gefahr durch Autos, Fahrrad-fahrer oder auch fremde Artgenossen droht. Übrigens wird die Leine von Hunden mit Handicap auch oft als sichere Verbindung zu ihrem Menschen geschätzt. Mithilfe einer Flexi- oder Rollleine kann man den Bewegungsradius des behinderten Tieres etwas vergrößern.

Darüber hinaus ist es empfehlenswert, bei blinden Hunden verstärkt Hörzeichen und bei schwerhörigen oder tauben Tieren Sichtsignale zu trainieren. Tipps gibt es im Internet z. B. unter http://www.blinde-hunde.de/ oder http://www. taubehunde.de/.

 

Text und Fotos:
Mit freundlicher Genehmigung der Schlüterschen Verwaltungsgesellschaft mbH vom 19.12.2014
Quellnennung: Der Praktische Tierarzt 90 (Ausgabe 4/2009) - Sonderheft "Geriatrie" (E-Paper), Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hannover, (Seite 6 - 13).

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