Heute landen wir in Island, klar sind wir aufgeregt.
Ich stehe schon früh auf und erlebe einen wunderschönen Sonnenaufgang über dem Meer, wir nähern uns Island!

Die ersten Klippen von Island kommen in Sicht, noch haben wir Zeit sie zu bewundern, denn der Hafen liegt ca 30 Minuten entfernt in einer Bucht

Das übliche Chaos beim Entladen, dann kommen wir raus, befahren mit unseren Motorrädern isländischen Boden, die Sonne scheint und es geht den ersten Pass hinauf.

Ganz ehrlich, ich bin etwas enttäuscht, das soll das so gelobte Island sein?
Es sieht eher wie eine Mondlandschaft aus!
Wo sind die Gräser, Büsche, Bäume?

Immer noch diese Steppenlandschaft, in der Ferne die ersten Erhebungen, die ersten Spuren der Vulkane

Dettifoss, der größte Wasserfall in Island!
Klar wollen wir dorthin, aber nicht die Touri-Strasse, nööö,

wir graveln über die 864 die 30 km hin (und dann auch wieder zurück)
Ich glaube mindestens ein Teilnehmer hat mich dafür verflucht.

80? OK, das versuche ich nicht auf dieser Wellblechpiste.
Ich komme mit 40-50 km/h am Besten zurecht, aber es kracht und wackelt am Armaturenbrett schon gewaltig!

Rappel, rappel, rappel, wir machen öfters mal eine Pause... und geniessen unseren ersten Tag auf Island, die Sonne scheint, es ist warm, ja , knapp 20 Grad und wir haben doch die dicken Handschuhe, Pullover, Heizwesten(!) dabei, aber alles noch gut verpackt, mal schauen ob wie sie irgendwann brauchen.

Kein Baum weit und breit, Ja, auch das ist Island, hier holt sich die Natur nur ganz langsam wieder Boden zurück. Moose und Flechten besiedeln zuerst die Lavagesteinlandschaft, erst dann kommen diese kleinen Büsche dazu.

Es staubt, aber wir kommen gut voran.

Dann kommt endlich der Abzweig nach links zum Dettifoss und wir erleben bereits am ersten Tag die Gewalt und das Getöse der großen isländischen Wasserfälle.

Der Jökulsárgljúfur-Nationalpark liegt im Norden am Fluss Jökulsá á Fjöllum und reicht bis zum mächtigsten Wasserfall Europas, dem Dettifoss, im Süden.

Dettifoss mit seiner ganzen Wassergewalt. Nach einer Vesperpause geht es dann wieder zurück. Genau! 30km Gravel Wellblechpiste zurück zur Ringstrasse

Und nach einigen Kilometern durch die fast menschenleere Natur entlang der Ringstrasse Nr 1 kommt der nächste Stopp:
Hverir, die dampfenden Schwefelfelder!

Im Geothermalgebiet Namafjall Hverir, dem wohl beeindruckendsten Solfatarenfeld Islands, gibt’s vulkanische Aktivität hautnah.
Solfataren sind 100 °C bis zu 250 °C heiße Fumarole, d. h. postvulkanische Austritte von Gasen, die hauptsächlich Schwefelwasserstoff, Kohlenstoffdioxid und Wasserdampf enthalten. Der Schwefelwasserstoff ruft den unverwechselbaren Geruch nach faulen Eiern hervor.
Es brodelt, dampft und zischt, ein beißender Schwefelgeruch liegt in der Luft.
Rauchschwaden steigen fauchend aus Erdhügeln und -spalten empor. Tapfer laufen wir zwischen den brodelnen Dampf-Quellen und 'geniessen den Geruch'.

Nach einem Fish-and-Chips-Stop am Myvatnsee geht es weiter, blitzschnell zieht ein Nebelfeld über den Bergrücken und wir müssen die letzten Kilometer nach Akureyri nochmal konzentriert fahren.

Wir erreichen am Abend Akureyri, unsere erste Übernachtung in Island im Hotel Akureyri, direkt an der Bucht.
Leider hat uns die älteste Wal-Watching-Flotte in Hyalteyri die für den nächsten Tag gebuchte Tour kurzfristig abgesagt, das trübt zwar bissle unsere Stimmung, aber eigentlich sind wir voller erster Eindrücke von Island.
Zufrieden sind wir und so gibt es das erste Tourbier auf Island im Hotelzimmer, Fish und Chips gab es schon am Myvatn-See und wir sind viel zu kaputt um nochmal die wenn auch wenigen Stritte in die Stadt zulaufen

Die Statue Sail von Jón Gunnar Árnason, der auch die Sun Voyager-Statue in Reykjavik gebaut hat, welche wir auch noch sehen werden, begrüßt uns in Akureyri.