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Das Einmaleins
der Heimtierfütterung

Gesunde Nahrung für Kaninchen und Nagetiere (5)

Ernährung bei Durchfall

Es ist davon abzuraten, Durchfall bei Kaninchen selbst behandeln zu wollen. Durchfall ist lebensbedrohlich, deshalb sollte niemals länger als 24 Stunden mit dem Besuch beim Tierarzt gewartet werden. In der Praxis kann die Ursache der Verdauungsprobleme abgeklärt und rechtzeitig eine Behandlung eingeleitet werden.

Liegt das Problem bei der Fütterung, sollte zeitweise der Frischfutteranteil reduziert und das Trockenfutter komplett vom Speiseplan gestrichen werden. Die Tiere dürfen über fünf bis sechs Tage nur Zugang zu Grünfutter und Heu sowie Trockenkräutern haben. Erst danach ist wieder frisches Gemüse wie Fenchel oder Wurzelgemüse erlaubt. Solange der Durchfall anhält, sollte auf stark wasserhaltiges Frischfutter verzichtet werden.

Günstig bei Magen-Darm-Erkrankungen wirken allerdings Oregano, Kamillenblüten, Fenchel, Melisse, Minze und Dill. Beim Tierarzt erhältlich sind auch Fertigpräparate aus Kräuterbestandteilen.

Im Falle einer Infektion reduzieren die Tiere oft ihre Nahrungsaufnahme oder stellen sie ganz ein. Dann darf das Tier auf keinen Fall auf Diät gesetzt werden. Das oberste Gebot ist, dass das Tier überhaupt frisst. Erst wenn die Erkrankung behandelt ist, wird der Speiseplan auf artgerechte Kost umgestellt.
Wenn das Tier nicht selbstständig trinkt, sollte ihm mehrmals täglich Flüssigkeit eingegeben werden, um es vor einer Austrocknung zu schützen.

Bei einer totalen Nahrungsverweigerung muss auch Nahrung verabreicht werden. Zur Zwangsfütterung am besten geeignet sind speziell dafür gefertigte Produkte. Um die geschädigte Darmflora der Kaninchen wiederaufzubauen, sollten lebende, gefriergetrocknete Bakterienkulturen gegeben werden, die ebenfalls in Form von Fertigprodukten erhältlich sind. Die verschmutze Afterregion ist zu reinigen, um Hautreizungen zu vermeiden.

Um Infektionen und damit Durchfall vorzubeugen, müssen Futter- und Wassernäpfe immer sauber sein und eine regelmäßige Reinigung des Käfigs ist absolut notwendig.
Zudem sollten die Tiere viel Auslauf bekommen, da Bewegung die Verdauung anregt und die Gefahr einer Darmlähmung mindert. Es gibt im Handel pflanzliche Präparate, die auf die Verdauung der Heimtiere unterstützend einwirken und Krämpfen sowie Durchfällen vorbeugen können. Solche Produkte können ergänzend zum Futter gegeben werden, haben keine Nebenwirkungen und werden meist gut akzeptiert.

Text:
Mit freundlicher Genehmigung der Schlüterschen Verwaltungsgesellschaft mbH vom 23.5.2013 Quellnennung: Der Praktische Tierarzt 94 (Ausgabe 4/2013) - Sonderheft 1/13 "Diät für Haustiere" (E-Paper), Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hannover, (Seite 41 - 43).

 

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