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Meine Touren 2002 - Ostern

Italienische Riviera - Cinque Terre - Gardasee

Der vierte Tag:
Monéglia - La Spezia - Carrara - Massa - Viaréggio

Es geht wieder weiter, wir wollen weiter gen Süden zu den Marmorfelsen bei Carrara und dann weiter an der Küste entlang.
Also verlassen wir Moneglia, noch einmal über die steile Küstenstrasse hinauf zur SS1, und fahren flott weiter nach La Spezia.
Hier folgen wir vom Hafen den kleinen Strassen über Lérici und Montemarcello weiter in die Apuanischen Alpen nach Carrara.

Hier in Carrara wird der schönste, weißeste Marmor abgebaut.
Wir fahren durch die mit weißem Staub bedeckte, unauffällige Stadt Richtung Marmorsteinbrüche und Marmormuseum.

Schnell verlassen wir das kleine Städtchen und folgen der kurvenreichen Strasse durch dichte Kastanien- und Steineichenwäldern. Die ersten Marmor-Souvenirläden liegen an der Strasse und auch wir können uns diesem Bann nicht entziehen und ich kaufe einen Käseschneider mit einer schönen marmorierten Steinplatte.

Für größere Geschenke ist leider kein Platz auf dem Motorrad und so geht es weiter den Berg hinauf. Wir kommen auf ein breit ausgebautes Plataeu, aber irgendwie passt diese große asphaltierte Fläche nicht zu der Stille und Einsamkeit hier oben. Die breite Strasse geht auf der anderen Seite wieder hinab ins Tal und da...

Ja, da ist ein kleiner Tunnel in der Felswand, mit einem Einbahnstraßenschild und darunter: Cave di Marmo!

Flugs ist der erste Gang drin und es geht hinein in das schwarze Loch.
Dirk fährt voraus, der Tunnel ist sehr schmal, er fährt in der Mitte und wirbelt den Staub auf.
Meine Sicht ist schnell gleich null, ich muss den Abstand vergrößern, kann mich nicht mehr an den Scheinwerfern der "K" orientieren und taste mich vorsichtig durch den unbeleuchteten Tunneln.
Irgendwie empfinde ich es wie eine weiße Wand, durch die ich fahre. Doch dann wird der Ausgang sichtbar, ein kleiner Schimmer fällt in den Tunnel und ich stehe im gleißenden Sonnenlicht.

Erst mal hustend, prustend, etwas blinzelnd erkenne ich einen kleinen Parkplatz mit einem kleinen Flachdachbau, dem Museum.
Dirk steht lachend am Rand und bewundert die "Schneefrau", die da gerade aus dem Tunnel kam.
Twin und ich sind in einem gleichmäßigen weißen Marmorstaub gehüllt! Auch hier ist kaum etwas los, wenige Touristen besuchen das Museum, keinerlei Werksverkehr, keine Abraumfahrzeuge sind zu sehen.

Am Rande geht eine kleine Strasse weiter aufwärts in den Fels, wir folgen den engen Serpentinen durch den Marmorstaub und stehen bald alleine weit oberhalb des Museums mitten im Marmorabraum.

Was ist hier los?
Nun, es ist Ostermontag, wohl der einzige Tag im Jahr an dem die Arbeit in diesem Bergwerk stillsteht und so könne wir die Technik des Bohrens, Schneidens und Abtransportieren des Marmors direkt vor Ort bewundern.
Eine Italiener mit seiner Transalp folgt uns, Fahrer und Beifahrer wandern zu Fuß noch weiter den Berg hinauf.
Wir suchen uns einen Rastplatz und genießen unseren Urlaub, den Kaffee, die Brote, die Sonne!

Tja, und wer den Berg hinauffährt, muss auch wieder hinunter! Ich wende also vorsichtig mit Dirks Hilfe die Twin und arbeite mich Serpentine für Serpentine mit meinem inzwischen komplett weißem Gepäck den Berg hinunter!

Wir hatten tolle Bilder gemacht (zumindest dachten wir dies), doch war leider der Film nicht richtig eingelegt, Mist!!!
Wieder im Tal und in Carrara sieht man das unscheinbare Dorf mit seinem weißen Staubdächern in einem anderen Licht. Wer hier wohnt, hat immer diesen Staub, in allen Ritzen des Hauses!

Nach diesem Ausritt in die Marmorwelt folgen wir weiter der SS1 gen Süden, Viareggio ist unser nächstes Ziel.
Hinter Pietrasanta verlassen wir die Strasse, fahren zum Meer um die Uferstrasse nach Viareggio entlang zu fahren. Innerhalb kurzer Zeit gelangen wir so von der Einsamkeit der Marmorwelt in die Hektik der Uferpromenaden-Staus.
Die Strasse ist wohl vierspurig, aber nach italienischer Art fährt und steht alles kreuz und quer, mindestens 6 Autos stehen in beide Richtungen nebeneinander, dazwischen wuseln sich die Motorroller durch.

Ach, war das schön in den Bergen!
Nach einer halben Stunde habe ich gerade mal 100 Meter geschafft, irgendwie ist das nicht nach meiner Laune.

Ich lege den ersten Gang ein und folge mit meiner vollgepackten, mit beiden Koffern überbreiten Twin den Rollerfahrern, irgendwie wird es schon durchgehen und sehr langsam aber beständig kämpfe ich mich durch den Stau hindurch, wir erreichen den Abzweig zum Campingplatz und stehen vor dem nächsten Problem:
Der Campingplatz (Camping Viareggio, sanitär für italienische Verhältnisse gut!) ist groß und ziemlich leer, so bleibt die Qual der Wahl, wo wir das Zelt aufstellen, aber nach der dritten Platzrunde haben wir dann doch einen sehr guten Platz für das Zelt gewählt.
Am Abend gab es dann italienische Hausmannskost mit gutem Rotwein!