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Meine Touren 2003

Italien

Neapel - Küste von Amalfi - Paestum - Abruzzen - Marken - Rimini

Der zweite Tag:

Am nächsten Morgen starten wir bei wolkenlosem Himmel die Reise in die Vergangenheit. Wir haben uns gegen Pompeji entschieden, besuchen statt dessen die Ausgrabungsstätte
Scavi di Ercolano oder wie es früher hieß Herculaneum.
Die etwas heruntergekommene Industriestadt direkt am südwestlichen Stadtrand von Neapel lässt so ein kleines, aber archäologisch Highlight gar nicht erwarten.


Herculaneum, die kleine römische Hafenstadt mit ca. 5000 Einwohnern wurde auch vom Ausbruch des Vesuv 79 n.Chr betroffen.
Jedoch nicht wie in Pompeji von dem Aschenregen zerstört, sondern von einer 20 m hohen Schlammflut begraben.
Diesem Umstand ist der außergewöhnlich gute Erhaltungszustand der Holzbauteile, Holzmöbel, Schriftstücke und Nahrungsmittel zu verdanken.
So ist manches im Detail viel besser erhalten als in Pompeji, man hat das Gefühl, vorgestern hätte noch jemand hier gewohnt!


Zunächst bewundern wir die ausgegrabene Stadt von oben, der Blick auf die rechtwinklig angeordneten Strassen lässt die Grösse der nur teilweise ausgegrabenen Stadt erahnen.
Oberhalb der Ausgrabungsstätte, am steilen Hang stehen die Häuser der heutigen Stadt Ercolano, deren Bewohner eine Erweiterung der Ausgrabungsstätte und damit den Abriss ihrer Wohnhäuser ablehnen.

Herculaneum war Jahrhunderte vergessen gewesen, die neue Stadt Ercolano entstand auf dem von Lavaschlamm bedeckten Herculaneum, und erst der Bourbonenkönig Karl III begann 1827 dort mit ersten Grabungen. Erst 100 Jahre später wurde dort unter wissenschaftlichen Anleitungen die Ausgrabungen der heutigen Stätte begonnen.
Man vermutet, dass sich die Gesamtfläche innerhalb der Stadtmauern auf etwa 20 Hektar belief, von denen heute 4,5 Hektar freigelegt sind.

Dann geht es hinein in die alte Stadt, wir folgen den gepflasterten Strassen mit den tiefen, von den Wagenrädern abgeschliffenen Fahrspuren, besichtigen die Männer- und Frauenthermen mit den Bänken und Regalen in den Umkleideräumen, die Fussbodenmosaiken und den Baderäumen.


Die verschiedenen Tavernen mit den marmorverkleideten Tresen in denen die dolia, die großen Tonkrüge, eingelassen sind, die Wohnhäuser mit den Innenhöfen und den Hausaltaren, lassen uns diese Zeit erleben.

Der Laden des Weinhändlers mit den Holzregalen und den Weinamphoren sowie der Laden des Tuchhändlers, in dessen Hof noch eine Spindelpresse bewundert werden kann. Herkulaneum ist für eine entspannte, nicht touristen-überladenen Zeitreise in den römischen Alltag hervorragend geeignet!


Danach fahren wir von Ercolano hinauf zum Vesuv.
Menschenmassen bewegen sich den Vulkan hinauf, es gibt eine lange Schlange an der auf halber Höhe liegenden Eintrittskasse(5,-E), dann sind wir oben.
Nebelumwogen zeigt sich der Vulkan, wir sehen die Reste der 1880 erbauten Standseilbahn, der "Funiculi, Funicola", die beim letzten Vulkanausbruch 1944 zerstört wurde.


Der Blick in den Schlund des Vesuvs lässt die Kraft des Magma erahnen, die hier auch heute noch unter dem 3 km tiefen Pfropfen aus verhärtetem Lava, der den Schlund verstopft, in 5-7 km Tiefe brodelt.
Kleine Dampfschwaden steigen auch heute auf, es gruselt ein wenig, er wird doch nicht heute ausbrechen?
Trotz der intensiven Beobachtung durch das Osservatorio Storico Vesuviano wären bei einem erneuten Ausbruch, der nach den Fachleuten jederzeit möglich ist, mehr als eine halbe Millionen Menschen unmittelbar bedroht. Die Wolken reissen auf und lassen einen herrlichen Blick auf Pompeji sowie auf den Golf von Neapel mit seinen Küstenstadten zu.


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