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Reisekrankheiten

Schutz vor Blutsaugern Teil 1:
Zecken als Überträger von Reisekrankheiten

 

Zecken sind Spinnentiere

Wie eine Spinne verfügt eine erwachsene Zecke über vier Beinpaare. Zecken sind somit zoologisch gesehen keine Insekten, es sind Spinnentiere. Genaugenommen gehören sie zu der Unterklasse der Milben. Milben bewegen sich in der Regel nicht besonders gern, sie lassen sich von Wirtstieren von Ort zu Ort tragen, während sie sich von ihren Körpersäften ernähren. Das macht sie zu Parasiten. Auch Zecken sind Parasiten, sie lassen sich von Wirbeltieren transportieren und ernähren sich von deren Blut. Um an dieses Blut zu gelangen, bedient sich die Zecke eines hochentwickelten Stechapparates. Mit messerscharfen, scherenartigen Mundwerkzeugen schneidet sie die Haut des Wirtes auf, um anschließend einen Saugstachel in die Wunde einzubohren. Der von den Zecken abgegebene Speichel enthält Enzyme, die das Gewebe auflösen. Dadurch entsteht rund um den Saugstachel eine kleine Kaverne, in der sich Blut sammelt. Dieses Blut saugt die Zecke von Zeit zu Zeit ab. Der Stechapparat der Zecke selbst ist mit zahlreichen kleinen symmetrisch angeordneten Widerhaken ausgestattet. Mit ihnen setzt sich die Zecke in der Haut ihres Wirtes fest – und zwar so fest, dass man eine Zecke nur schwer herausziehen kann, ohne sie zu zerreißen.

Auf der Jagd

Zecken klettern, entgegen einer weit verbreiteten Annahme, nicht auf Bäume, sie lauern auf Gräsern oder niedrigen Büschen auf ihre Opfer. Erwachsene Zecken können bis zu anderthalb Meter hoch klettern. Meistens sind sie aber in knie- bis hüfthohen Gräsern und Büschen zu finden. Viele Zeckenarten können weder sehen noch hören, verfügen aber über einen ausgezeichneten Tastsinn. Ihre Opfer erkennen sie am Geruch, z. B. an dem Duft von Buttersäure und Ammoniak im Schweiß, an der Körperwärme und dem Kohlendioxid, das beim Ausat­men entsteht. Hat die Zecke ihre Jagdposition eingenommen, streckt sie gerne ihre Vorderbeine in die Höhe, denn Duftstoffe nimmt die Zecke mit den sogenannten Hallerschen Organen wahr, die sich an den Enden der Vorderbeine befinden.
Zecken lassen sich nicht auf ihre Opfer fallen. Streift ein potenzieller Wirt die Zecke, greift sie blitzschnell zu. Eine Berührung von wenigen Sekunden-bruchteilen reicht bereits aus, damit sich eine Zecke am Fell ihres Opfers festkrallen kann. Ist die Zecke erst einmal im Fell, macht sie sich in aller Ruhe auf die Suche nach einer geeigneten, warmen und geschützten Körperstelle, die ihr für das Saugen geeignet erscheint. Erwachsene Zecken befinden sich bei Hunden vor allem an den Schenkel- und Ellbogenfalten sowie am Unterbauch. Die kleineren Larvenstadien der Zecke bevorzugen Bereiche, an denen die Haut dünner ist. Sie findet man an den Ohrrändern und Ohrmuscheln, den Augenlider, der Schnauze und nicht selten auch zwischen den Zehen.

Text und Fotos:
Mit freundlicher Genehmigung der Schlüterschen Verwaltungsgesellschaft mbH vom 5.4.2012
Quellnennung: Der Praktische Tierarzt 93 (Ausgabe 4/2012) - Sonderheft "Hund und Katze gehen auf Reise" (E-Paper), Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hannover, (Seite 38 - 43).

 

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