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Erste Hilfe bei Hund und Katze

5. Lahmheit

Lahmheit wird durch den Schmerz bei Bewegung oder Belastung des verletzten Körperteils sichtbar. Unter Umständen ist die Lahmheit kaum wahrnehmbar und man bemerkt nur einen verkürzten, unsicheren Tritt.
Auch die betroffene Seite ist oft schwer zu erkennen. Es gibt jedoch Hinweise, die Pfote wird auch im Stand nicht voll belastet oder seitwärts gestellt.

Geringgradige Lahmheit: kurzfristig starker Muskelschmerz, nach einigen Stunden kann bereits eine deutliche Besserung gesehen werden.

Wenn das Tier jedoch weiterhin lahmt, sollte ein Tierarzt hinzugezogen werden.

Verstauchung: Bänder eines Gelenkes überdehnt, "Vertreten"

Verrenkung- Luxation: knöcherne Anteile eines Gelenkes verlieren den Kontakt; die Bänder des Gelenkes sind zerrissen, Gelenkknochen sind verschoben. "Schulter ausgekugelt"

Knochenbrüche: Am häufigsten durch Verkehrsunfälle, auch bei Stürzen aus dem Fenster, bei Zusammenstößen mit Gegenständen oder ungeschickte Bewegungen bei hohem Tempo, aber auch durch Schläge oder Tritte.

  • Offener Bruch:
    Der Knochen stößt durch die Muskulatur und Haut nach außen
  • Geschlossener Bruch: Ohne Hautverletzung
  • Grünholzfraktur: Nur ein Riß im Knochen.

5.1 Untersuchung bei Lahmheit:

Auch hier gilt unser oberstes Gebot: Ruhe und Besonnenheit.

Durch unsachgemäße "Untersuchungsmethoden" können lebensbedrohliche Verletzungen ausgelöst werden.

· Untersuchung mit dem Auge:
Vergleichen mit der gegenüberliegenden Gliedmaße

  • Deutliche Verformungen eines Gelenkes, Schwellung im Vergleich zur anderen Seite = Hinweis auf Luxation (Verrenkung)
  • Länge des Beines: Erscheint das verletzte Bein deutlich kürzer und im oberen Bereich breiter = Hinweise auf schwere Verletzungen im Oberarm- / Oberschenkelbereich bzw. den darüberliegenden Gelenken (Schulter / Hüftgelenk / Becken).
  • Achse des Beines deutlich verdreht = Hinweis auf eine Verrenkung oder Bruch.

Diese Tiere sollten schnellstmöglich einem Tierarzt vorgestellt werden!

· Abtasten, palpatorische Untersuchung
vorsichtiges Abtasten, erst beide Seiten vergleichend von oben nach unten, dann in Seitenlage: Maulschlinge, Seitenlage, erkrankte Gliedmaße oben liegend
Auf Knochenknirschen eines Bruches achten, sobald dies hörbar ist, sollten keine weiteren Untersuchungen am Bein vorgenommen werden.

Auch hier ist schnellstmöglich ein Tierarzt aufzusuchen!

Auf Schmerzäußerungen des Tieres, wie Zusammenzucken, Umdrehen zum Schmerz oder Jaulen achten = keine weitere Untersuchung, sondern zum Tierarzt!

· Spezielles Abtasten einer Gliedmaße an den Pfoten beginnend, langsam nach oben durchtastend,alle Zwischenzehenräume, Krallenbetten, Krallen, Zwischenballenräume der Pfotenunterseite.
Gelenke von den Zehen aufwärts untersuchen, mit Daumen und Zeigefinger abtasten, beugen und strecken

Bei Verdacht auf eine Knochen- oder Gelenkverletzung soll das Tier sofort einem Tierarzt vorgestellt werden.

5.2 Schienen für Vorder- oder Hintergliedmaßen:

Bei großen Hunden oder unruhigen Tieren, sowie bei Unfällen im Freien (Gebirge), wenn das Tier nicht getragen werden kann, empfiehlt sich bei Knochenverletzungen eine Schienung der erkrankten Gliedmaße vorzunehmen, damit das Tier, auch das erkrankte Bein teilweise belastend, vorsichtig nach Hause laufen kann.
Kleine Tiere sollte man vorsichtig tragen, dabei ist die erkrankte Gliedmaße vom eigenen Körper abgewandt (Keine weiteren Schmerzen beim Transport).
Auch der Transport in einem Korb ist bei ruhigen Tieren möglich, dabei sollte das Tier selbst die Transportposition wählen oder auf die gesunde Seite gelegt werden.

Bedenke: Auch falsch angelegte Schienen können Schäden anrichten!
Dies gilt besonders für kleine Tiere!

  • Offene Wunden: Reinigen und Abdecken
  • Das Bein unter der Schiene abpolstern:
    Watte oder anderen weichen Materialien, auch Heu oder Gras geeignet, wenn es locker um die Gliedmaße gewickelt wird.
  • Schiene: Holzstäbe, Stiele von Dauerlutschern, gerade, gespaltene Äste , schmale Holzleisten; auch leichte Plastikgegenstände stabilisieren ebenso wie aufgerolltes Zeitungspapier, Wellpappe oder härtere, zusammen-geflochtene Gräser.
    Zwei seitliche Schienen und eine Schiene von hinten
  • Befestigen mit Pflaster, Schnürsenkel, Kordel, Binden oder Stoffstreifen.
  • Das Tier sollte langsam geführt werden.
    Mit einer Leine oder einem Schal direkt hinter der entsprechenden Vordergliedmaße um den Brustkorb gelegt bzw. vor der Hintergliedmaße um den Bauch, kann die Belastung des Beines durch leichtes Anheben beim Laufen verringert werden.

Wir verweisen nochmals auf die Hinweise in den EH - Anmerkungen

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