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Erste Hilfe bei Hund und Katze

6. Schwerwiegende Verletzungen

Bei schwerwiegenden Verletzungen durch Verkehrsunfälle, Stürze aus großer Höhe oder aber stark traumatischen Einwirkungen besteht oft Lebensgefahr.

Hier sollte nur kurz überprüft werden, ob das Tier noch lebt und dann schnellstmöglich der nächste Tierarzt verständigt und aufgesucht werden.

Wenn das Tier sich bewegt oder schreit ist dies nicht schwierig, liegt das Tier jedoch unbeweglich am Boden, wird diese Untersuchung schon schwieriger.

Man achte dabei auf folgende Anzeichen:

  • Atmung:
    Durch leichtes Heben und Senken des Brustkorbes und Bauches zu sehen. Beim Blick von vorne über den Brustkorb sind auch leichtere Bewegungen sichtbar.
    • Hund  10 - 30 / min
    • Katze 20 - 40 / min
  • Herzschlag:
    Den Herzschlag kann man als Herzspitzenstoß auf der linken Seite der Brustwand, dicht hinter dem Ellbogengelenk fühlen und z.T. auch sehen.
    • Hund   60 - 120 / min
    • Katze 110 - 130 / min
  • Puls:
    Den Puls kann man beim Tier an der Innenseite des Oberschenkels fühlen

7. Schock

Viele der schweren Verletzungen und Erkrankungen rufen ebenso wie beim Menschen einen Schock aus.
Dabei reagiert der Körper auf die Veränderungen seiner Regulationsmechanismen und versucht sich zunächst selbst zu helfen, indem nur lebenswichtige Organfunktionen aufrecht erhalten werden.

Bei starken Blutungen und daraus resultierenden Flüssigkeitsverlusten werden durch eine Verengung der Blutgefäße an weniger wichtigen Organen wie auch an der Haut die benötigte Blutmenge für lebenswichtige Organe wie Herz, Gehirn und Lunge zur Verfügung gestellt.
Diese Phase wird als Zentralisation bezeichnet.

Der Körper hat durch diese Phase eine bessere Möglichkeit die Krise zu überstehen. Diese Phase kann jedoch nicht sehr lange aufrecht erhalten werden, die unterversorgten Organe senden Warnsignale an das Gehirn, welches darauf mit einer Weitstellung der Blutgefäße reagiert.
Durch diese plötzliche Erweiterung und die dadurch benötigte größere Blutmenge fehlt dem Körper jedoch wieder das dringend benötigte Blut in den lebens-wichtigen Organen. Das Herz erhält nicht genügend Blut zum Weitertransport, Gehirn, Herzmuskel und Lunge werden unterversorgt.
Diese Phase wird Dezentralisation genannt. Trotz größter Behandlungsmöglich-keiten kann das Leben des Patienten dann nicht mehr gerettet werden.

Auch ohne Flüssigkeitsverlusten kann sich eine Schockform entwickeln. Bei allergischen Reaktionen, wie zum Beispiel nach Insektenstichen, reagiert der Körper mit einer Weitstellung der Blutgefäße. Durch diese Reaktion wird das Blutvolumen zu klein für eine normale Blutversorgung. Zentralisation und Dezentralisation können die Folge sein.

Auf die Zentralisationsphase des Schockes weisen folgende Merkmale hin:

  • Kalte Körperoberfläche
  • Pochender, schneller Puls
  • Verlängerte kapilläre Rückfüllzeit

Kapilläre Rückfüllzeit = Zeit zwischen Wegnehmen des Fingerdruckes auf die Lefzenschleimhaut und Wiedereinschiessen des Blutes
Die Lefze des Tieres wird hochgehoben und mit dem Daumen ein gleichmäßiger Druck auf die Schleimhaut ausgeführt. Nach Wegnahme des Daumens soll die hellrosa Stelle in maximal 2 Sekunden wieder normal durchblutet aussehen.

Schockpatienten sollten baldmöglichst einem Tierarzt zur weiteren Behandlung und zur Volumenauffüllung vorgestellt werden.

Wir verweisen nochmals auf die Hinweise in den EH - Anmerkungen

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