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Meine Touren 2002 - Frankreich

Zentralmassiv - Provence - Cote d'Azur - Grand Canyon du Verdon - Französische Alpen - Schweizer Alpen

Der sechste Tag: Carpentras - Gordes - Roussillon - Bonnieux - Apt - Cadenet - Aix-en-Provence -Brignoles - Cuers - Collobrières - Col de Babaou - Col du Canadel - Cavalaire-sur-Mer

Wieder brechen wir auf, das Zelt ist schnell verpackt, es zieht uns ganz in den Süden, wir wollen Georg und seine Familie in Cavalaire-sur-Mer besuchen. Eine einfache Überlandfahrt wird es nicht geben, nein, wir haben die Karten und Unterlagen studiert und wollen einen Abstecher nach Gordes und Roussillon machen.

Gordes ist eine uralte Stadt, die auf einem Felsen liegt. Das Gewirr von verschachtelten Häuser und Dachterrassen am Hang überragt als Krone das Renaissanceschloß, über dem Kirchturm der filigrane Glockenkäfig.

Doch die Stadt hat noch mehr zu bieten: Das "Village des Bories", eine Siedlung aus steinernen Iglus. Die eigentümliche Bauweise, Steinringe mit Steinkuppel ganz ohne Mörtel, gilt es hier zu bewundern. Diese Bories sind zu der Zeit entstanden, als die Liguren, mehrere Jahrhunderte vor unserem Zeitalter, die Region bewohnten. Das Dorf in Gordes, das 1970 restauriert wurde, ist noch in dem Zustand, in dem seine Bewohner es vor 150 Jahren verließen.

Für mich ist schon die Unterteilung interessant, in verschiedene Ställe, Kelter, Ofen, Wohnung und .... Seidenraupenzucht!

Es ist bestimmt eine Reise in die Vergangenheit wert, und wir wussten an diesem heißen Tag unsere Motorradkleidung an der Kasse in vertrauensvollen Händen!

Wenige Kilometer weiter treffen wir auf die rote Farbe:
Schon auf der Anfahrt sehen wir den roten Berg. Es ist der Ockersteinbruch von Roussillon.
War es in Gordes noch still und friedlich, so ist in Roussillon der Teufel los!
Wir stellen die Motorräder mitten im Ort auf dem dafür vorgesehenen Parkplatz ab und haben schnell den kleinen Berg bestiegen.

Und dann sind wir erst mal geblendet,
geblendet von den grellen Farben im Steinbruch,
alle Gelb-Orang-Rot-Töne sind hier miteinander verbunden.
Wir laufen ein Stück in den Steinbruch und bewundern den feinen Staub, der längst schon von unseren Stiefeln die Motorradhose heraufkrabbelt. Noch Tage danach erinnert uns der feine Staub an dieses Erlebnis, aber es war einen Besuch wert.
Im Schatten eines großen Baumes rasten wir, die Motorräder stehen nur wenige Meter entfernt. Ich bewundere die Hausfassaden von Rousillon, natürlich alle in grellen Tönen Gelb - Orange - Ocker - Rot. Der Name Roussillon verpflichtet.

Doch bald schon brechen wir auf, wir haben ja noch eine weite Reise bis zum Meer.
Flott geht die Fahrt nach Bonnieux, doch irgendwie verpassen wir den Abzweig nach Cadenet und fahren einen kleinen, aber sehr schönen Umweg nach Apt.
Die kleine Strasse mit ihren vielen Kurven, den kargen Büschen und Felsen erinnern mich irgendwie an einen Karl-May-Film. Ob Winnetou gleich um die Ecke kommt?
Aber ich konzentriere mich wieder auf den Weg und rasch finden wir in Abt den Abzweig nach Cadenet. Es geht weiter Richtung Aix-en-Provence, ohne besondere Vorkommnisse, bis..., ja, bis Dirk einen Fahrbahnteiler übersieht. Die K macht einen Riesensatz, geschickt kann Dirk die Maschine auffangen und fährt grinsend weiter. Mir ist dahinter fast das Herz in die Hose gerutscht.
Also, ich mit meiner Twin hätte das nicht so hinbekommen.... Gar nicht weiter darüber nachdenken, Herr und Maschine sind wohlauf und so stürzen wir uns ab Aix in den Ferienverkehr auf der E80 Richtung Cannes.

In Brignoles verlassen wir wieder die Autobahn, schnell haben wir über die N554 Cuers erreicht. Hier biegen wir wieder von der Nationalstrasse ab, folgen der kleinen Strasse nach Collobrières.
Durch einen Kaffee gestärkt, nehmen wir die nächsten Kurven in Angriff. Es sind keine hohen Pässe, aber eine einmalige Landschaft liegt an der kleinen Strasse zum Col de Babaou.
Der Asphalt ist hervorragend und so drücke ich die Maschine in die Kurven.
Nur, bedenke, so alle 30 Minuten kommt einem doch einer entgegen, aufpassen! Wir stossen auf die N98, folgen ihr bis la Mule, und schon geht es wieder bergauf, Kurve an Kurve hinauf zum Col du Canadel.
Dort erwartet uns ein leerer Parkplatz und ein herrlicher Ausblick auf das Meer. Ja, und warm ist es hier, zu warm, also schnallen wir die Jacken auf das Gepäck, das Kurvenkratzen ist jetzt eh vorbei, es geht hinab nach Le Rayol-Candel-sur-Mer. Und schon tauchen wir in das Leben an der Cote. Sehen und gesehen werden ist hier die Devise.
In Cavalaire lotst Georg uns zu seinem Ferienhaus und auch die steile Auffahrt mit einer Serpentinen meister ich problemlos.
Wir sind da, Christiane und Georg erwarten uns schon, im Schatten auf der Terrasse erzählen wir unsere bisherigen Erlebnisse.