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Meine Touren 2002 - Frankreich

Zentralmassiv - Provence - Cote d'Azur - Grand Canyon du Verdon - Französische Alpen - Schweizer Alpen

Der neunte Tag: Cavalaire-sur-Mer - S.Maxime - Le Muy - Grasse - Col de Valferrière - Col de Luens - Castellane

Es zieht uns wieder weiter, wir wollen etwas an der Küste entlang Richtung Cannes fahren und dann wieder ins Landesinnere zum Grand Canyon du Verdon. Wir fahren auf der 539 Richtung St.Maxime, biegen aber bald nach Grimaud ab.

Grimaud ist noch eine alte, ursprüngliche Stadt an der Cote d'Azur.
Hier leben die Einheimischen zurückgezogen in kleinen Gassen.
Wir folgen den kleinen Gassen mit ihren in der Mitte verlaufenden Regenrinnen den Berg hinauf zu einer alten Burg. Ein herrlicher Rundblick ist von hier möglich.

Auf dem Rückweg zur Hauptstrasse an der Küste bewundern wir noch die großen Palmen und alten Olivenbäume , die dort stehen. Die Gärtner verladen gerade meterlange, teure Palmen auf ein Spezialfahrzeug für den Botanischen Garten in Marseille.

Wir folgen wieder der Küstenstrasse, aber es ist mühsam, die Autos stauen sich kilometerlang, ein Fahrvergnügen kommt hier gewiss nicht auf.
Also verlassen wir in St.Maxime schon die Küstenstrasse und folgen der S 25 nach Le Muy.
Unser Tagesziel ist Castellane am Grand Canyon du Verdon, aber einen Abstecher nach Grasse, das wär's doch! Wir studieren die Karten und entscheiden uns für eine kleine Strasse von Valbourges über Bagnols-en-Forèt Richtung Grasse. Wir erwischen wieder ein herrliches Strässchen, schöne Kurven, keinen Verkehr und super Aussichten.

Grasse, die Hauptstadt des Parfums.
Wir parken die Motorräder in der Nähe einer kleinen Bar und erkunden die Altstadt. Die Strassen sind eng, die Häuser dicht an dicht, und so kann man es im Schatten der Gassen bei der Hitze herrlich aushalten. Wir nehmen einen kleinen Imbiss in einen der vielen Strassenlokale, hier stehen Tisch an Tisch, die Unterscheidung der einzelnen Lokale ist nur anhand der Sonnenschirme und der Bestuhlung zu erkennen.
Frisch gestärkt geht es weiter. Wir wollen eine Parfümerie besuchen und nehmen an einer Führung bei Fragonard teil. Toll diese Düfte, diese verschiedenen Möglichkeiten der Essenzgewinnung. Die Führungen finden in französisch, deutsch, englisch, ja wohl auch japanisch statt. Es war das Eintrittsgeld bestimmt wert. Danach müssen wir allerdings noch das fertige Produkt im Verkaufsladen testen, bewaffnet mit Teststreifen wandern wir von Tisch zu Tisch, schnuppern, wägen ab, wählen aus.
Schnell vergeht die Zeit, doch wir wollen ja noch weiter bis Castellane. Noch schnell einen Kaffee an unserer "Motorradbar" und dann geht es weiter auf der Route Napoleon (N85).

Flott geht es den Col du Pilon hinauf, ebenso über den Col de Valferrière, die Strasse ist breit und mässig befahren. Wir durchfahren kleine Ortschaften, ich träume so vor mich hin und grüße einen entgegenkommenden Motorradfahrer.

Doch irgendwie kenne ich das Motorrad, diese alte GS mit dem gelben Sturzbügel, dieser Bär mit der kleinen Beifahrerin. Na klar, das waren Uli und Gerd. Ich versuche Dirk zu stoppen, gar nicht so leicht, Lichthup, nützt nichts, nur die entgegenkommende Gendarmerie beachtet mich, aber die wollte ich nicht auf mich aufmerksam machen.
Endlich, nach wenigen Kilometern kann ich Dirk von Uli und Gerd berichten, er dreht schnell, doch leider kann er sie nicht mehr einholen. Auch sie haben einen schönen Nachmittag in Grasse erlebt, wie sie uns später erzählten. Also fahren wir weiter.
Schon auf dem Col de Lucens ziehen dunkle Gewitterwolken auf, vor Castellane beginnt es zu regnen. Zunächst einzelne Tropfen, dann regnet es, nun es schüttet, nein, es ist ein richtiger Wolkenbruch!

Tropfnass erreichen wir Castellane, unterstellen bringt nicht viel, wir sind jetzt eh nass. Wir fahren also am Verdon entlang zu den Campingplätzen. Dirk kennt einen schönen, großen, da wollen wir eigentlich hin. Wir erreichen den Campingplatz, ein großes Schild verkündet, dass der Platz komplett belegt ist. Dirk will es trotzdem versuchen, ich bleibe etwas missmutig auf meiner Twin sitzen. Jetzt unterstellen ist eh zwecklos, es rinnt so langsam nach innen durch.
Nach 10 Minuten kommt Dirk grinsend zurück, er hat noch einen Platz direkt am Verdon ergattert. Wir überqueren den großen Animationsplatz und erreichen unseren Campingplatz. Es ist eine grüne Parzelle, direkt am Fluss.
Nun, Fluss? Da ist eigentlich nur eine große Steinwüste und ganz hinten ein kleines Rinnsal. Hier soll Kanurafting stattfinden? Glaube ich nicht!!

Wir parken unsere Motorräder, der Wolkenbruch hat sich verstärkt, also ein Zelt aufbauen bei dem Regen, nee.
Wir wollen erst einkaufen gehen und den Regenguss abwarten, so waten wir durch die kleinen Bäche, die inzwischen die Campingwege entlang fliessen.
Camper sind beim Sichern ihres Hab und Gut, versuchen Regenabflußrinnen um ihre Zelte und Camper zu ziehen.
Wir grinsen, sind wir doch eh schon klatschnass. Es schüttet weiter und wir überlegen, ob die Motorräder mit dem Gepäck trotz Unterlegplatte auf dem Seitenständer auf dem weichen Untergrund wirklich gut stehen. Also zurück zu den Mopeds, wir sind ja schon nass. Natürlich stehen sie noch, wir suchen bessere Standplätze und stellen sie auf den Hauptständer.
Dann gehen wir doch erst einkaufen, nass ist nass.
Mit Baguette, Käse und Rotwein bewaffnet, verbringen wir die nächste Stunde im Aufenthaltsraum, nette Bedienstete versorgen uns mit Bechern und einem Skatspiel.
Inzwischen hat es aufgehört zu regnen, wir bauen unser Zelt auf und geniessen den Abend. OK, es fängt wieder an zu schütten, aber unser Gepäck ist im Trocknen, die Motorräder stehen sicher.