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Motorradtour Sommer
2004
Provence - Pyrenäen -
Carmargue
Tag 10: Andora - Adral - Coll del
Canto - Sort - Llavosi - Esterri d' Àneu -Port
de la Bonaigua - Val d'Aneu - Vielha - Coll du Portillon - Bagnères-deLuchon
Montag, auch die BMW-Servicestelle in Andorra hat jetzt wieder
auf. Uns interessieren die Preise der Motorradkleidung. Gibt es auch bei BMW
Rabatte bis 30-40% wie in den vielen anderen Motorradläden an der Strasse nach
Spanien?
Die Antwort ist ernüchternd: Nein, nur 7 % könnten sie uns
geben, denn die Ware müsste in Spanien eingekauft werden.... Also für einen
Einkauf bei BMW lohnt
sich die Reise nach Andorra nicht !
So fahren wir weiter durch die große Zollstation Richtung
Spanien, kontrolliert werden wir nicht, die Zollbeamten haben nur Augen für
spanische Autos!
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Spanien. Ich besuche
dieses Land zum ersten Mal.
Der erste Eindruck ist schön: Die
Sonne scheint, wenig Verkehr, saubere Orte, griffige Strassen! Mein Blick
schweift in die Ferne, doch dann schaue ich wie gebannt auf meine
Armaturen.
Was ist denn das? Ein blinder
Passagier kommt an der Innenseite meiner Windschutzscheibe
hervorgekrabbelt. Reckt den Kopf, streift mit den Armen den Staub aus dem
Gesicht. Na ja, fast so....
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Noch ist er schüchtern
- Der kleine Grashüpfer
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...und jetzt ganz keck |
Der kleine Grashüpfer ist in
Andorra aufgestiegen und möchte gern seine Verwandten in Spanien besuchen. Auch
nicht? Nun, auch einen kleinen Grashüpfer treibt mal die Sehnsucht aus seiner
Heimat. Er begleitet mich den ganzen Vormittag, verkriecht sich bei höherer
Geschwindigkeit, balanciert am Rand der Windschutzscheibe bei langsamer Fahrt...
In Adral biegen wir nach Westen ab, auf einer herrlichen Strasse
geht es in flotten Kurven über den Coll del Canto mit schönen Felsstrukturen und
Farben nach Sort.
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Sort, eine kleine Stadt am Rio Noguera Pallaresa, zunächst nur
ein Geheimtipp bei Kanuten. Inzwischen hat Sort Weltruhm erlangt durch einen
kleinen Kiosk, der wie viele andere auch Lose der staatlichen
Weihnachtslotterie verkauft. Als sich die größeren Gewinne häuften,
glaubte man, die goldene Hexe, die dem Kiosk seinen Namen gab, sei dafür
verantwortlich. Fortan strömen die Menschen scharenweise in den kleinen
Ort, um das große Geld mit den hier erworbenen Losen zu machen. Und es
funktioniert: Treffer für umgerechnet 25 Millionen Euro wurden angeblich
schon gezogen. Dass die Chance auf einen Gewinn angesichts der immensen
Anzahl der verkauften Lotteriescheine statistisch gesehen steigen muss,
scheint dabei kaum jemanden zu interessieren. |
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Da Sort aus
dem Katalanischen übersetzt zudem "Glück" bedeutet, ist ein Ende der
Erfolgsserie nicht in Sicht.
So ist Sort eine kleine Stadt mit vielen Hexen in
den verschiedensten Versionen, eine davon wanderte auch in mein Reisegepäck und
strahlt mich nun zuhause an "Protegeré esta casa - Buena Suerte".
Einen Lottereischein haben wir nicht erworben, den kleinen Laden
gibt es nicht mehr und dem modernen Laden am Ortsausgang fehlt das Fleur der
goldenen Hexe.
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Zwei kleine Hexen in
Sort |
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So besteigen wir wieder die Motorräder, von meinem kleinen
Reisebegleiter schon mit den Fühlern winkend begrüßt, und weiter auf der C147 nach Norden
entlang des Rio Noguera Pallaresa mit seinen Raftern. |
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Port de la Bonaigua |
In Llavosi können wir uns
auch eine solche Abkühlung im Fluss vorstellen und fragen beim Rafting
Llavorsi-Zentrum nach, doch leider sind keine Boote frei.
So geht es auf zwei Rädern weiter
nach Esterri d'Àneu.
Hier verlässt mich der kleine Grashüpfer,
nach unserer Mittagspause muss ich den Port de la Bonaigua allein erklimmen.
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Es ist ein herrlicher
Pass, tolle Kurven, tolle Landschaft und die Ersatz-PS warten
auch schon auf der Passhöhe. Hinab geht es durch schöne Kurven ins Val
d'Aneu und weiter nach Vielha. Unser Abstecher nach Spanien neigt sich dem Ende, der N230 nach Norden
folgend, biegen wir in Bossòst nach Westen ab, die zunächst noch tief
ausgefahrenen Serpentienen des Coll du Portillon hinauf.
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Ersatz - PS |
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Oben auf der Passhöhe bemerkt
man kaum den Grenzübergang und es geht wieder hinab nach Bagnères-de-Luchon,
unserem Etappenziel. Die Champs-Elysèes von Luchon, die Allèes d'Etigny,
entlang schlendernd geniessen wir den Abend bei einem guten Wein.
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