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Meine Motorradtouren 2004
Provence - Pyrenäen - Carmargue

Tag 9: Tarascon-sur-Ariège - Grotte de Niaux - Ax-les-Thermes - Pas de la Casa - Andorra

Es ist Sonntag, ob wir heute bis nach Spanien kommen?
Doch der Tag beginnt mit leichtem Nieselregen und wir wollen das versuchen, was laut allen Reiseführern unmöglich ist:
Eine Besichtigung der Grotte de Niaux ohne Voranmeldung.

Die Höhlenmalereien in dieser Grotte zählen zu den bedeutendsten der ganze Welt, die Zeichnungen sollen 13.000 Jahre alt sein.
Im September werden Führungen zwischen 10.00 und 17.30 Uhr durchgeführt. Schnell ist unser Gepäck verstaut, die Übernachtung bezahlt und der Weg aus Tarascon Richtung Ax-les-Thermes und den Grotten gefunden. Es geht rechts ab in ein kleines Tal und dann den Hang hinauf zum Grotteneingang.


Und... ich muss ja irgendwie schmunzeln: Da steht ein Reisebus aus Deutschland, aus Hofheim/Unterfranken.
Und das ist unser Glück! Die Führungen sind streng limitiert auf 20 Personen pro Führung, die Reisegruppe ist größer, der zweite Teil wartet noch auf den Führer und .... wir dürfen uns dieser Gruppe anschliessen!
Doppeltes Glück. Die Führung ist in deutsch, denn mein Französisch ist miserabel, in der Schule habe ich Latein für mein späteres Studium gepaukt.

Unser Höhlenführer bemüht sich unsere Gruppe zusammenzuhalten, immer zwei Personen mit einer Handlampe folgen wir ihm ins Dunkle.
An vielen Stellen sind im Schein der Lampe Namen von Personen aus dem letzten- und vorletzten Jahrhundert zu lesen, die diese Höhle besucht haben.

Dann werden wir auf die ersten Zeichen aus der Vorzeit aufmerksam. Nur einzelne Striche und Haken, in schwarz oder rot. Nach einem knappen Kilometer gelangen wir in den "Salon noir" , dem schwarzen Salon, einer Kultstätte aus der Vorzeit.
Hier sind die Abbildungen von Pferden, Hirschen, Steinböcken und Büffeln, von Künstlern vor 13.000 Jahre gezeichnet, zu bestaunen.

Ein beeindruckender Beginn des Tages!
Wir blinzeln wieder am Höhlenausgang in die Sonne, ja, es scheint wieder die Sonne, und wir reisen weiter.
Zunächst war ein Strecke über die Route des Corniches, einer der schönsten Strecken der Pyrenäen geplant, durch den Besuch in der Grotte de Niaux fehlt uns aber dafür die Zeit, ausserdem hängen noch Wolken in den Bergen.


So folgen wir der N20 über Ax-les-Thermes nach l'Hospitalet.
Hier wird der Verkehr dichter, die Autos schlängeln sich die kleinen Serpentinen nach Andorra hinauf. Mit dem Motorrad schneller vorankommend, erblicke ich bald die Skistadion und Grenzstadt Pas de la Casa.

Hier wimmelt es von Menschen, bepackt mit vielen Plastiktüten, gilt es wohl in möglichst kurzer Zeit große Mengen von zollbefreiten Waren einzukaufen. Kein Wunder also, dass es nicht Waren in kleinen Gebinden sondern nur in der Riesenpackung gibt. Alkohol nicht in 0,7 l Flaschen, nein 2-3ltr -Flaschen gibt es hier nur, Zigaretten nicht Schachtelweise sondern nur Stangenweise....


Zum Glück sind wir mit den Motorrädern da, da entfällt die Parkplatzsuche und der Einkaufswahn beschränkt sich auch nur auf unwichtige Kleinigkeiten.
Wir verlassen den Rummel in Pas de la Casa, folgen der Strasse hinauf vorbei an den Tankstellen mit den langen Warteschlangen und irgendwann beruhigt sich das Ganze wieder, fühle ich mich wieder irgendwo in den Pyrenäen und nicht auf dem Jahrmarkt. Ein letzter Blick hinab und dann flott den Port d'Envalira hinauf.

Doch von hier oben geht der Blick schon zum nächsten Skizentrum, dem Grau Roig, das jetzt im Spätsommer verlassen und grau am Hang liegt. Die Strasse CG II geht stetig bergab an den vielen neuen und zum Teil noch in Bau befindlichen Appartementhäusern und Hotels vorbei in den nächsten Strudel: Die Städte Escaldes-Endordany und Andorra la Vella.
Hier schwillt der Lärm wieder an, die Abgase lassen meine Nase kräuseln, es geht Stop - and - Go über mehrere Kreuzungen, die genaue Vorfahrtsregeln versteht wohl kaum einer, den hektischen Armfuchteln und Pfeife trillernden Gendarmen, die an allen Kreuzungen den Verkehr regeln (oder noch mehr ausbremsen) versuchen alle irgendwie gerecht zu werden. Wir folgen der Hauptstrasse durch eine enge Einkaufsmeile, hier ist mehr Trubel als in der Wiesbadener Innenstadt am letzten Samstag vor Weihnachten.
Wir trinken einen Cappucchino am Ende der Stadt, in Sant Julia de Loria finden wir einen kleinen Campingplatz am kleinen Flüsschen Valira und bleiben für diese Nacht doch noch in Andorra, Spanien muss bis morgen warten.


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