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Meine Touren 2009

Schottland

7.Tag: Dornoch - Dingwall - Achnasheen - Abhain -
Wester Ross Coastal Trail - Applecross - Applecrosspass (Bealach nam Bo) -
Loch Kishorn - Sanachan - Loch Alan - Balmacara

Der 6.Tag in Schottland beginnt mit schottischem Wetter.
Es hat wieder angefangen zu regnen, eigentlich der richtige Moment um sich im Schlafsack noch einmal umzudrehen. Aber es rumort kräftig in meiner Nachbarschaft, Manfred hat mit Packen begonnen, er verweigert weitere Campingminuten.

Also packe auch ich hurtig im Regen meine Sachen zusammen, ziehe inzwischen von der schlechten Laune angesteckt mein Regenkombi drüber und so starten wir schon sehr früh, um 8.15 Ortszeit verlassen wir den Platz.

Zum Glück habe ich am Abend schon eine Route gen Westen ausgearbeitet, zunächst bleiben wir auf der A9 Richtung Inverness und biegen an einem Rasthof ab um erstmal zu frühstücken. Inzwischen hat der Regen wieder nachgelassen und wir biegen nach Dingwall ab. Dann geht es weiter, der Regen wird weniger und am Eagle Stone, einem weiteren Steinzeichen der Vergangenheit, ist es zumindest von oben trocken.

Mein Adapterproblem löst sich durch den großen Supermarkt am Strassenrand.
Der uniformierte Portier des Supermarkts ist zwar „not amused“ darüber, dass ich in der überdachten Beladezone parke, aber so einem charmanten Lächeln in einem Regenkombi kann er dann doch nicht des Platzes vertreiben.

Die Verkäuferin der Spielzeugabteilung, die ich in meiner Not nur gefunden habe, hilft mir dann sehr freundlich und zeigt mir die verschiedenen Modelle, die an unterschiedlichen Plätzen im Supermarkt zu finden sind. Ich kaufe vor Freude gleich mal zwei, Manfred benötigt ja auch einen und er möchte nicht mehr zelten.

Es geht über die A832 nach Achnasheen, und dann weiter Richtung Abhain.
Vor dem nächsten Highlight gibt es erst mal einen Kaffeestopp in einem kleinen Laden, es stehen schon die Motorräder von drei Holländern davor, also nichts wie hinein.
Etwas komisch sehen diese schon aus, so mit heruntergezogener Hose und ohne Schuhe sitzen sie an einem Fenstertisch, doch mir bleibt nicht lange Zeit darüber nachzudenken und dann werden wir genauso von der Wirtin aufgefordert nur mit trockener Kleidung auf ihren Polstersitzen Platz zu nehmen.

Und schwupps sitzen da noch zwei mit heruntergezogener (Regen-) Hose im „Nobelcafe 3.Klasse“, nebenan am Tisch stapelt sich die Wäsche vor ihrem Weg in die Waschmaschine, weiter hinten die Wäsche im Stau vor dem Bügelbrett, die gesamten Polstermöbel haben auch schon mal bessere Zeiten vor uns gesehen.

Aber okay, wir wollen ja nur was Warmes trinken und die Tagessuppe testen wir dann auch noch schnell, keine Einwände zur Gemüsesuppe! Eigentlich hätte man da mal ein Bild von uns fünfen machen müssen, das hätte so ohne Erklärung vermutlich einige Spekulationen gegeben...

Es ist trocken, aber so ganz reisst die Wolkendecke nicht auf, also lasse ich den Regenkombi an.

Es kommt nun ein Stück, auf das ich mich auch schon den ganzen Tag gefreut habe. Die Uferstrasse, der Wester Ross Costal Trail!

Zunächst entlang des River Torridon durch ein herrliches Tal, dann auf einer Singletrack Road entlang der Küste nach Applecross und dann über den Applecrosspass nach Lochcarron. Genial!


Fishfood in Sanachan rundete das Ganze zu einem perfekten Schottlandtrip ab.

Also zunächst durch den Naturpark, die Wolken hängen tief in den Bergen links und rechts, der kleine Fluss Torridon windet sich mitten durch das Tal genauso wie die Strasse Kurve um Kurve uns der Küste näher bringt.

Im ständigen Auf und Ab geht es weiter an der Küste entlang, immer wieder Blicke auf die andere Seite der Buchten, die Gehöfte, das Meer und ferne Inseln (Island of Rona, Isle of Raasay) mal dichtere Wolken, mal leicht aufgelockert, aber immer trocken geht es dahin.

Applecross ist fast menschenleer, am letzten Wochenende soll hier ein großes Motorrad-Treffen auf dem Campingplatz gewesen sein, aber heute ist hier nur Natur pur zu erleben.

Dann geht es den Singletrack den Pass hinauf, immer wieder kommen Fahrzeuge entgegen, der kleine Tankwagen vor mir macht die Strasse frei, ich brauche nicht zu rangieren oder in den Dreck auszuweichen.

Je höher wir den ja nur 626m, aber immerhin höchsten Pass Schottlands erklimmen, desto diesiger wird es auf dem „Bealach nam Bo“.

Die Passhöhe ist im leichten Nebel.

Ich sehe kleine Steinmännchen, und genauso wie in Norwegen baue ich schnell eins zur Befriedung der Berggeister.

Dann geht es die steilere Seite des Passes hinab und siehe da, das Steinmännchen hat schon den Erfolg gebracht, nach wenigen Metern sind wir wieder im Sonnenlicht.

Am Loch Kishorn scheint schon wieder die Sonne, die kleine Fischbude am Strassenrand links bei Sanachan wird getestet und für gut befunden.

So, nun ist Schluss mit Regenkombi, weg mit dem Zeug, es ist viel zu warm hier!

Wir folgen der A890 zum Loch Alan und biegen Richtung Isle of Skye ab.

Der Campingplatz in Balmacara ist klein aber sehr sauber, ich stelle mein Zelt in die Sonne und geniesse die warme Dusche und mache ein schönes Mittagsnickerchen.

Manfred hat ein Zimmer im nahegelegenen Balmacara Hotel genommen und so treffen wir uns abends im Pub und schlürfen unser Ale. Der Blick über die Bucht zeigt die Insel Skye mit dunkeln Wolken, ob sie uns morgen ein schöneres Bild verspricht oder ihren feenartigen, mystischen Ausdruck zeigt? Mal schauen!

Aber zunächst habe ich noch ein neues Problem zu lösen, ein ganz, ganz kleines, jedoch in der Masse lästig, arg lästig.

Sie heissen Midges, diese kleinen Plagegeister.

Kaum ist die Sonne verschwunden und es ist windstill so kommen sie aus ihren Verstecken, an der Ostküste mit Wind war keine aufgetaucht aber hier sind sie doch fleissig. Ich beobachte die anderen Camper und ihre unterschiedlichen Taktiken, so ganz ohne kommt aber wohl keiner aus.

Ich gehe noch einmal in den kleinen Shop an der Strasse und frage nach einem guten Schutz und erhalte:

„Eureka, Natural Midge Repellent that works!
Made in Scottland“.

Nun ja, also die Kombination von Autan und Eureka genügt um die kleinen Biester auf 3 mm Abstand zu halten, ach ja, einatmen durch die Nase sollte man halt nicht so zügig. Und wenn man dann so camper-like barfuss durch die Wiese trabt, sollte man halt auch die Knöchel einsprühen....

Richtig bemerkt habe ich es aber erst später zuhause, da ähnelte diese Region am Fuss einem Streuselkuchen mit roten Punkten, kein Problem solange man nicht kratzt.
Also kleiner Tipp: Bloss nicht kraaaaaatzen!!!!!!!

weiter .....     1     2     3     4     5     6    [ 7 ]    8     9   

 

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