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Reisekrankheiten

Schutz vor Blutsaugern Teil 1:
Zecken als Überträger von Reisekrankheiten

Vermeiden von Zeckenstichen

Das Vermeiden von Zeckenstichen ist der einzige wirksame Schutz vor den Erkrankungen, die Zecken übertragen. Ein Hund sollte auch in Deutschland vor Zecken geschützt werden, bei einer Reise in südlichere Gefilde steigt jedoch die Gefahr einer Infektion. Ein wirkungsvoller Schutz vor Blutsaugern ist unverzichtbar.

Hundehalter sollten sich daher am besten noch vor dem Urlaub bei ihrem Tierarzt informieren, wie sie ihr Tier am besten schützen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Vorbeugung. Vermeiden Sie es, Ihren Vierbeiner an Orten mit möglichem Zeckenkontakt frei laufen zu lassen. Zecken lauern insbesondere auf Wiesen mit Gräsern und Büschen bis zu 1,5 m über dem Boden, an Wegrändern mit Gestrüpp, im Wald mit dichtem Unterholz.

Suchen Sie Ihren Hund regelmäßig nach Zecken ab. Zecken sind eher gemächliche Tiere. Von dem Zeitpunkt, an dem sie sich im Fell eines Hundes festgekrallt haben, bis zu dem Moment, an dem sie ihren Schneidapparat in die Haut des Hundes bohren, vergehen nicht selten Stunden. Nutzen Sie diese Zeit. Zecken lassen sich mit bloßem Auge erkennen. Sie können sie auch gut mit den Fingern als kleine Erhebungen auf der Haut ertasten. Gehen Sie bei der Inspektion gründlich und systematisch vor, kämmen Sie das Fell des Hundes aus. Zecken lieben warme und verdeckte Stellen. Gerne wandern sie zu den Schenkel- und Ellbogenfalten oder an den Unterbauch. Man findet sie aber auch an den Ohren, den Augenlider und der Schnauze. Auch die Pfoten des Hundes sollten sie untersuchen. Hat sich eine Zecke bereits in die Haut Ihres Tieres eingebohrt, sollten Sie sie unbedingt unverzüglich entfernen. Damit es zu einer Übertragung des Erregers von der Zecke auf den Hund kommen kann, ist in der Regel eine längere Anhaftung der Zecke notwendig. Ein schnelles Entfernen der Zecke kann also vor einer Infektion schützen.

Zecken sicher entfernen

Um eine Zecke sicher zu entfernen, brauchen Sie eine spitze Pinzette, eine spezielle Zeckenzange oder einen Zeckenhaken (erhältlich auch bei Ihrem Tierarzt). Versuchen Sie die Zecke möglichst hautnah zu fassen und gleichmäßig aus der Haut zu ziehen. So löst sich der Kitt, der die Zecke in der Haut hält. Es kann etwa eine halbe Minute dauern, aber dann lässt sich die Zecke leicht entfernen. Vermeiden Sie es dabei, den Zeckenkörper zu fassen oder zu quetschen, da dort die erregerhaltigen Speicheldrüsen liegen. Idealerweise wird der Hund von einer zweiten Person festgehalten, damit die Zecke bei einer plötzlichen Bewegung des Hundes nicht zerreißt. Auf keinen Fall sollten sie auf sogenannte Hausmittel vertrauen und zum Beispiel Öle, Nagellack oder Klebstoffe auf die Zecke auftragen. Sie unterbinden damit die Atmung der Zecke. Man nimmt an, dass solche Maßnahmen zunächst nur dazu führen, dass die Zecke un­ter Stress mehr Speichel absondert, womit sich die Gefahr einer Infektion erhöht. Die Stichstelle sollten Sie nach dem Entfernen der Zecke desinfizieren.

Wirksamer Schutz gegen Zecken

Führt sie Ihr Urlaub in ein Zeckengebiet, sollten Sie Ihren Hund durch ein Präparat gegen Zecken schützen. Antizeckenmittel können auf zwei unterschiedliche Arten wirksam werden:
Einige Präparate besitzen eine abschreckende (repellente) Wirkung, die verhindert, dass sich Zecken auf Ihrem Hund wohlfühlen. Andere Wirkstoffe haben eine abtötende (insektizide/ akarizide) Wirkung, die eine Zecke, die sich dennoch auf Ihren Hund verirrt hat, zuverlässig abtötet. Es gibt auch Produkte, die beide Wirkmechanismen vereinen.

Sogenannte Spot-on-Produkte werden an einem oder mehreren Punkten, meist zwischen den Schulterblättern, auf die Haut des Hundes geträufelt. Der Wirkstoff verteilt sich innerhalb weniger Stunden nach dem Auftragen über die gesamte Körperoberfläche. Durch die Schuppung der Haut verlieren diese Stoffe erst nach mehreren Wochen ihre Wirkung, dann müssen sie erneut aufgetragen werden.
Im Handel erhältlich sind auch Halsbänder für Hunde, die Antizeckenmittel enthalten sowie Sprays mit einer Wirkung gegen Zecken. Diese Mittel können den Zeckenbefall zwar nie vollständig, aber doch weitgehend verhindern.

Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten, welches der im Handel erhältlichen Präparate für Ihr Tier den besten Schutz bietet.

Text und Fotos:
Mit freundlicher Genehmigung der Schlüterschen Verwaltungsgesellschaft mbH vom 5.4.2012
Quellnennung: Der Praktische Tierarzt 93 (Ausgabe 4/2012) - Sonderheft "Hund und Katze gehen auf Reise" (E-Paper), Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hannover, (Seite 38 - 43).

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