Meine Touren 2002 - Frankreich

Wir beschließen den Tag mit einem Frühstück in Castellane zu beginnen. Aber irgendwie schmeckt es in der Bar nicht so berauschend.
Wir beobachten die Touristen, viele versammeln sich an der Rafting-Station. OK, der Verdon führt jetzt richtig Wasser, nicht zu vergleichen mit dem Rinnsal gestern.
Sollen wir auch? Nein, wir wollen den Grand Canyon mit dem Motorrad erkunden.
Zunächst zurück auf dem Campingplatz kochen wir erstmal einen guten Kaffee, sortieren unsere nassen Klamotten und schauen den Raftern in ihren Booten zu, die jetzt an unserem Zelt vorbeifahren.

Dann starten auch wir in das Tal, der Verkehr ist zunächst dicht, es lässt aber dann doch nach, so können wir gemütlich schauen und fahren.
Wir erreichen die Panoramastrasse, hier können wir die ersten Kurven genießen und dann die Aussichten.
Langsam setzen wir unsere Fahrt von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt fort. Wir beobachten die Steilwand-Kletterer, Profis als auch kleine Kinder, die mutig auf Anleitung ihres Vaters in die Wand steigen.
Bis zu 700 Meter tief hat sich der Verdon hier in die Jura-Kalkfelsen eingegraben.

Ein schöner Tag, wenn da nicht wieder dieses Grollen wäre. Langsam kommen die großen Gewitterwolken von Castellane aus näher.
Wir sind die letzten am Aussichtspunkt, doch dann müssen auch wir den Wolken weichen. Flott geht die Fahrt auf der leeren Strasse dahin, doch kurz vor la Palud-sur Verdon prasseln die Tropfen nieder.

Wir stellen die Motorräder am Straßenrand ab und rennen mit unseren Tankrucksäcken in das kleine Café. Hier herrscht schon hektische Betriebsamkeit, die Außenplätze werden verlassen, alles drängt sich in den kleinen Raum und bereits nach wenigen Minuten muss das Personal die einbrechenden Fluten aus dem Flur kehren.
Da haben wir ja wieder mal Glück gehabt. Wir beobachten das Treiben auf der Strasse, eine Motorradgruppe flüchtet in ein anderes Lokal. Die Scheibenwischer der Autos können die Wassermassen kaum bewältigen.

Nach einer halben Stunde ist das Gewitter abgeflaut, es regnet aber noch etwas. Wir wollen weiter, doch wohin?
Zurück durch den Canyon, da haben sich die Gewitterwolken festgesetzt. Also biegen wir nach links ab, fahre nach Moustiers, einer kleinen Ortschaft mit viel Tourismus. Inzwischen ist die Strasse wieder trocken und wir beschliessen noch eine kleine Tour durch die Provence, über das Plateau de Valensole anzuhängen.

Die Ebene, eine schöne kurvige Strecke ist die D952, wird landwirtschaftlich zum Lavendel- und Kräuteranbau benutzt, und so erleben wir eine herrliche Strecke mit unvergesslichen Sinneseindrücken. Die Farbe der Lavendelfelder, der Duft der Kräuter der Provence und des Lavendels!

In Chateauredon biegen wir wieder Richtung Castellane auf die Route Napoleon ab. Am Col de Leque gibt es noch schöne Kurven und oben ein kleines Lokal auf der linken Seite.
Ein prima Treffpunkt um Nachzügler und Träumer wie mich wieder einzusammeln! Die schwarze"K" war für mich nicht zu übersehen auf dieser leeren Strasse.